
Tokio Die asiatischen Aktienmärkte sind mit Abschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Die Ungewissheit rund um die europäische Schuldenkrise liege weiter wie ein Schatten auf dem Börsengeschehen, sagten Händler. Auch verwiesen sie auf die ungelösten Schuldenprobleme in der weltgrößten Volkswirtschaft USA. Einem Sonderausschuss des Kongresses gelang es offenbar nicht, sich wie geplant bis Montag auf Sparvorschläge zur Verringerung des Defizits zu einigen. Der Euro legte in Fernost leicht auf 1,3522 Dollar zu nach 1,3516 in New York. In Spanien hatten am Sonntag wie erwartet die Konservativen die Parlamentswahl gewonnen.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,3 Prozent im Minus bei 8348 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,4 Prozent auf 717 Zähler. „Die Lage in Europa, wo die Zinsen für Anleihen über sieben Prozent klettern, und die Tatsache, dass US-Abgeordnete eine Einigung im Schuldenstreit weiter hinauszögern, lässt den Markt zittern“, sagte Investmentprofi Hiroyuki Fukunaga. Die Unsicherheit werde daher noch etwas länger andauern. Viele Investoren hielten sich zurück und warteten ab.
Die Verlängerung des Vormittagshandels in Tokio um eine halbe Stunde wirkte sich kaum auf die Handelsvolumina aus. Die Börse setzt derzeit ein neues System für Futures und Optionen um. Der Vormittagshandel endet nun erst um 11.30 Uhr (Ortszeit; 03.30 Uhr MEZ). Bei den Exporteuren verlor die Toyota-Aktie mehr als zwei Prozent an Wert. Die Papiere von Honda gaben ebenfalls gut zwei Prozent ab. Die Aktien von Nissan Motor verloren sogar fast drei Prozent.
Gegen den Trend legte der Aktienkurs von Olympus bis Handelsschluss um 16 Prozent zu. Offenbar sahen Investoren trotz des Bilanzfälschungsskandals bei dem Kamerahersteller noch Chancen, dass das Unternehmen doch noch seine Börsennotierung behalten könnte. Nach Medienberichten haben Ermittler eine Lücke von knapp fünf Milliarden Dollar in den Olympus-Büchern entdeckt. Zudem soll es Hinweise auf Verbindungen zur organisierten Kriminalität geben.