Börse Wall Street US-Börsen finden keine einheitliche Richtung

Der Dow-Jones-Index bleibt weiter auf Rekordhoch doch die Tech-Werte stehen unter Druck: An den US-Börsen herrscht nach Trumps Wahlsieg Uneinigkeit. Die Anleger setzen auf einen Wirtschaftsboom.

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Nach dem Wahlsieg von Donald Trump herrscht an den US-Börsen Uneinigkeit. Quelle: AP

Die US-Börsen haben nach der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Zwar beflügelten Spekulationen auf eine Deregulierung die Finanzwerte und Hoffnungen auf groß angelegte Infrastruktur-Investitionen unter dem neuen Staatsoberhaupt die Kurse. Der US-Standardwerteindex Dow Jones markierte mit 18.873 Punkten sogar ein Rekordhoch. Bei den US-Technologiewerten setzte aber eine Verkaufswelle ein.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,2 Prozent höher auf 18.807 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 0,2 Prozent auf 2167 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor dagegen 0,8 Prozent auf 5208 Stellen. Dax und EuroStoxx50 gingen jeweils knapp im Minus bei 10.630 und 3048 Punkten aus dem Handel.

"Technologiewerte sitzen etwas zwischen den Stühlen", sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Wunderlich. "Sie profitieren nicht wirklich von einem Trump'schen Konjunkturprogramm." Außerdem seien ihre Aktien in der Vergangenheit nicht unter die Räder geraten wie zum Beispiel diejenigen aus der Finanzbranche. Mike Bailey, Research-Chef des Vermögensberaters FBB, verwies auf die Pläne Trumps zum Aufbau von Handelsschranken. "Dies würde den Sektor ziemlich hart treffen." Die Aktien des Online-Händlers Amazon ließen fast vier Prozent Federn, Apple-Papiere verloren knapp drei Prozent.

Pfizer -Aktien gewannen 4,3 Prozent an Wert. Der US-Pharmakonzern erwägt Insidern zufolge einen Verkauf oder die Abspaltung seines Geschäfts mit rezeptfreien Medizinprodukten. Der Wert der Sparte wird auf bis zu 14 Milliarden Dollar geschätzt.

Von der Aussicht auf steigende Zinsen profitierten dagegen die Finanzwerte, die sich Hoffnungen auf höhere Einnahmen aus dem Kreditgeschäft machen können. Der US-Bankenindex erreichte den höchsten Stand seit der Finanzkrise von 2008. Die Titel von JPMorgan kletterten 4,6 Prozent. Goldman Sachs rückten um 4,3 Prozent vor.

Gefragt waren die Anteilsscheine von Fitbit, die sich um 3,6 Prozent verteuerten. Das Unternehmen ABM Capital mit Sitz in Shanghai hatte zuvor mitgeteilt, eine Offerte für den Hersteller von Fitness-Armbändern vorgelegt zu haben. Ob es sich dabei um ein seriöses Angebot handelte, blieb zunächst unklar.

Macy's verteuerten sich um fast sechs Prozent. Die Kaufhauskette hatte zuvor ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,45 Milliarden Aktien den Besitzer. 1421 Werte legten zu, 1635 gaben nach und 68 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,95 Milliarden Aktien 1750 im Plus, 1109 im Minus und 161 unverändert.

Die US-Kreditmärkte gaben in Erwartung einer anziehenden Inflation nach. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 19/32 auf 98-26/32. Die Rendite stieg auf 2,1325 Prozent. Der 30-jährige Bond sank 1-1/32 auf 86-13/32 und rentierte mit 2,9384 Prozent.

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