Börsen reagieren nervös Iranischer Angriff treibt Goldpreis auf nächstes Rekordhoch

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Airlines meiden iranischen und irakischen Luftraum

Kurz nach den iranischen Raketenangriffen hat die amerikanische Luftverkehrsaufsicht FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, dem Irak und dem Iran untersagt. Die Behörde begründete ihre Anweisung für in den USA registrierte Flugzeuge mit „erhöhten militärischen Aktivitäten und steigenden politischen Spannungen“. Die FAA erklärte, dies sei wegen der verstärkten Militäraktivitäten und gewachsener politischer Spannungen im Nahen Osten notwendig. Eine entsprechende Empfehlung sprach die russische Luftfahrtbehörde aus. Es gebe ein erhöhtes Risiko, dass ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

Auch andere Fluggesellschaften meiden mittlerweile die Gefahrenzone – so etwa Air France, Air Canada, Singapur Airlines oder die australische Qantas. Emirates und Flydubai strichen Flüge von Bagdad. Korean Air Lines und Thai Airways erklärten, sie hätten den Luftraum schon vor dem jüngsten Militärschlag gemieden.

Der internationale Luftfahrtverband IATA setzte gemeinsam mit der staatlichen globalen Luftfahrtorganisation ICAO ein internationales Team zum Austausch und zur Koordination der Airlines ein. Das sei eine generelle Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass es zu Notfällen komme, erklärte IATA.

Emirates strich nach dem Luftangriff einen Flug nach Bagdad, Etihad und Lufthansa strichen Verbindungen nach Teheran und Erbil im Irak. In den kommenden Tagen werde entschieden, wie weiter mit der Lage umgegangen werde, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Auch der nächste Flug am Samstag nach Erbil, wo die Lufthansa zwei Verbindungen pro Woche im Flugplan hat, sei gestrichen. Zudem fliege die Lufthansa derzeit nicht über die beiden Länder. Über eine behördliche Empfehlung für in Deutschland ansässige Fluggesellschaften werde noch beraten, hieß es unterdessen vom Bundesverkehrsministerium.

Air France und auch KLM gaben bekannt, den Luftraum von Iran und Irak „bis auf Weiteres“ zu meiden. KLM-Flüge mit Zielen in Südost-Asien und dem Mittleren Osten, die normalerweise über diese Länder fliegen, würden umgeleitet. Das verursache zehn bis zwölf Minuten Verspätung.

An den Börsen büßten die Aktien der Fluggesellschaften aufgrund der aktuellen Geschehnisse an Wert ein: Aktien der Lufthansa verloren knapp zwei Prozent und waren der größte Verlierer im Dax. In Paris gerieten Air France-KLM unter Druck und in London die Aktien der britisch-spanischen Fluggesellschaft IAG.

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