Börsendebüt Private fast ohne Chance auf Facebook-Aktien

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Minichance für Privatanleger

Zuckerberg Quelle: dpa

Privatanleger haben dennoch eine Minichance, Facebook-Aktien zu bekommen. Facebook-Chef Zuckerberg hat bereits vor Wochen angekündigt, Anteile zum Börsengang extra für Privatanleger mit normalem Geldbeutel anbieten zu wollen. Mit im Boot beim Facebook-Börsengang ist der Online-Broker E-Trade, der auch eine Seite für Großbritannien sowie eine globale Website betreibt. Hier sollte es auf jeden Fall ein paar Facebook-Aktien für Kleinanleger geben. Auf gut Glück können Privatinvestoren aus Deutschland etwa beim Online-Broker Charles Schwab ein US-Depot einrichten. Eine Online-Depot in den USA ist allerdings mit einer Menge Papierkrieg verbunden. So muss der Anleger etwa neben dem Anmeldeformular von Schwab International auch das US-Steuerformular US IRS Form W-8BEN ausfüllen und eine Passkopie, eine Bankauskunft sowie eine Stromrechnung, die belegt, dass er tatsächlich an der angegebenen Adresse wohnt, in die USA schicken. Schwab verlangt 25.000 Dollar Mindestanlage, die per Scheck mit den Unterlagen mitgeschickt oder via Citibank Frankfurt auf das US-Depot überwiesen werden müssen. Bis zum Börsengang dürfte dies noch zu schaffen sein.

Zeichnen dürfen allerdings nur Anleger, die mindestens 100.000 Dollar im Depot haben. „Falls wir Facebook-Anteile von den betreuenden Banken erhalten“, sagt Schwab-Broker Kraus, „muss ein Privatinvestor mindestens 100 Anteile kaufen.“ Ist das Interesse an den Aktien größer als das Angebot, entscheidet auch der Online-Broker nach eigenem Gutdünken und belohnt gute Kunden mit Facebook-Anteilen.

"Erst mal Dampf ablassen"

Bei der Bank of America Merrill Lynch ist die Einstiegshürde noch höher. Privatanleger, die bei der Bank ein US-Depot anlegen wollen, müssen mindestens 250.000 Dollar mitbringen. „Das garantiert aber längst nicht, dass der Anleger Facebook-Anteile bekommt“, sagt Investment-Berater Dustin Bruce von Merrill Lynch. „Auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie viele Anteile es geben wird, zeigt uns schon jetzt die große Nachfrage, dass nicht alle Interessenten Facebook-Aktien zum IPO bekommen werden“, so Bruce.

Vielleicht ist das gar nicht so schlimm. „Anleger sollten lieber warten, bis der ganze Dampf rund um den Facebook-Börsengang abgelassen ist, und dann entscheiden, ob sie Anteile kaufen wollen“, sagt Berater Keating. Das geht dann auf der ganzen Welt unproblematisch. Zeichnungsgewinne sind dann zwar nicht drin, dafür rennen Privatanleger aber auch nicht gleich in eine mögliche neue Internet-Blase.

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