Börsendebüt Sensirion-Aktien steigen um 30 Prozent

Gelungenes Börsendebüt für Sensirion: Die Aktien des IT-Konzerns stiegen am Donnerstag um rund 30 Prozent.

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Das Schweizer Unternehmen stellt Gas- und Flüssigkeitssensoren her. Quelle: Reuters

Zürich Die Aktien des Sensorherstellers Sensirion haben bei ihrem Debüt an der Schweizer Börse reißenden Absatz gefunden. Die Titel der Schweizer Firma eröffneten am Donnerstag mit 47 Franken und damit um rund 30 Prozent über dem Ausgabekurs. Die im Rahmen des Börsengangs angebotenen Aktien seien mehrfach überzeichnet gewesen, wie das 1998 aus der Hochschule ETH hervorgegangene Unternehmen mitteilte. Zugegriffen hätten ausländische und heimische Profi-Anleger sowie Privatinvestoren aus der Schweiz. „Die Zuteilung war recht knapp”, sagte ein Anlageberater. Seine Kunden hätten nur rund fünf Prozent der gewünschten Aktien erhalten. Andere Anleger hätten gar nichts erhalten und deckten sich nun über den Markt ein. Einschließlich der Mehrzuteilungsoption kommt Sensirion auf einen Börsenwert von rund 735 Millionen Franken.

Sensirion erwirtschaftete mit Gas- und Flüssigkeitssensoren, die in Autos, Mobiltelefonen, Krankenhäusern und petrochemischen Anlagen zum Einsatz kommen, 2017 einen Umsatz von 148 Millionen Franken. Die Firma mit Sitz in Stäfa am Zürichsee, zu deren Kunden Siemens und Bosch gehören, stellt den Anlegern mittelfristig 10 bis 15 Prozent Umsatzplus pro Jahr und eine bereinigte Betriebsgewinnmarge (Ebitda) von um die 20 Prozent in Aussicht.

Sensirion ist in einem ähnlichen Geschäft wie der Vakuumventile-Hersteller VAT tätig. Die Aktie der Schweizer Firma hat sich seit der Erstnotiz vor zwei Jahren verdreifacht. „Die Anleger hoffen auf eine Kursentwicklung wie bei VAT”, erklärte der Anlageberater den Kurssprung bei Sensirion. Bereits der Platzierungspreis von 36 Franken lag am oberen Ende der von 28 bis 36 Franken reichenden Spanne. Die Aktien stammen vom Mehrheitsaktionär Gottlieb Koch sowie aus einer Kapitalerhöhung. Die Transaktion wird von den Großbanken Credit Suisse und JP Morgan organisiert.

Das Kursfeuerwerk bei Sensirion ist einem Händler zufolge ein gutes Omen für die noch anstehenden Börsengänge in der Schweiz. Am Freitag kommt die Medizintechnikfirma Medartis aufs Parkett, nächste Woche folgt dann die Bordverpflegungsfirma Gategroup. Bei der Tochter des hoch verschuldeten chinesischen Mischkonzerns HNA ist der Appetit Händlern zufolge aber weniger groß als bei Sensirion. Insgesamt rechnen Experten im laufenden Jahr in der Schweiz mit mindestens acht Börsengängen.

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