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Börsengang Blütenträume um Facebook

Das Netzwerk wird kommendes Jahr an die Börse kommen – fragt sich nur wann und zu welchem Preis.

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Die Schatten von Jugendlichen mit einem Laptop sind vor dem Schriftzug des sozialen Internet-Netzwerks Facebook Quelle: dpa

Der  Börsengang von Facebook wird kommen, fragt sich nur wann. Das "Wall Street Journal" glaubt zu wissen, das weltweit führende soziale Netzwerkunternehmen werde bereits im kommenden Frühjahr an die Börse gehen. Scott Sweet, Gründer der Beratungsfirma IPO Boutique in Florida, ist dagegen skeptisch.

Gegenüber der WirtschaftsWoche sagte er, dass er den Börsengang „erst in der zweiten Jahreshälfte 2012“ erwarte. Nicht nur das Wann ist offen, sondern auch die Bewertung. Gemessen an vorbörslichen Transaktionen, wird Facebook aktuell mit einem Wert von 73 Milliarden Dollar bewertet.

Diese Bewertung basiert jedoch auf geringem Handel auf der Plattform sharespost.com. Für den Börsengang wird nun gestreut, dass Facebook zehn Milliarden Dollar einnehmen wolle – für nur zehn Prozent der Aktien. Das Netzwerk käme also auf eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar.

Social Media an der Börse
TwitterKurz vor dem Börsengang waren die Investoren heiß auf den Kurznachrichtendienst: Die Nachfrage nach der Aktie war so hoch, dass Twitter den Ausgabepreis von erst mindestens 17 Dollar auf 26 Dollar hochschrauben konnte. Das sieben Jahre alte Unternehmen, das noch nie auch nur in die Nähe von schwarzen Zahlen gekommen ist, war damit schon vor dem Läuten der Börsenglocke in New York gut 14 Milliarden Dollar wert. Am Ende des ersten Handelstages stand die Aktie dann sogar bei 44,90 Dollar. Twitter konnte die Investoren bislang überzeugen, dass die Wachstumsaussichten gut sind und mit dem Anziehen der Werbeerlöse auch die Gewinne folgen werden. Aber es gibt keine Garantie, dass diese Rechnung aufgeht. Und wie lange hält die Geduld der Börsianer, wenn erst einmal Quartal für Quartal weiterhin rote Zahlen in der Bilanz auftauchen sollten? Schließlich wird Twitter jetzt nicht mehr wie in den ersten Jahren im Verborgenen agieren können, sondern unter voller Transparenz. Zudem weisen Skeptiker darauf hin, dass das Wachstum abflache und Twitter mit 230 Millionen Nutzern weltweit immer noch nicht bei der breiten Masse angekommen ist. Quelle: REUTERS
Facebook soll einen Börsengang der Superlative planen Quelle: dpa
Der Internet-Gutscheindienst Groupon gab zum Börsenstart Anfang November 35 Millionen Aktien zum Preis von 20 Dollar aus Quelle: REUTERS
LinkedIn startete im April 2011 mit massiven Kursaufschlägen Quelle: REUTERS
Spiele-Anbieter Zynga Quelle: dapd
US-Portal Yelp hat erste Unterlagen bei der Börsenaufsicht eingereicht Quelle: dapd
Yandex Quelle: REUTERS

Zum Vergleich: Google ist derzeit  190 Milliarden Dollar wert. Google sitzt aber nicht nur auf knapp 40 Milliarden Dollar Cash, sondern verdient auch exorbitant.

2010 schaffte Google einen Nettogewinn von 8,5 Milliarden Dollar bei  einem Umsatz von 29,3 Milliarden Dollar. Davon ist Facebook weit entfernt. Kolportiert wird für dieses Jahr ein Umsatz von 4,3 Milliarden Dollar, Gewinn oder Verlust unbekannt.

Stand heute ließe eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar kaum Luft für Kursgewinne. Sollten die Aktienmärkte zum Börsengang von Facebook – ob im Frühjahr, oder erst später -, deutlich schwächer notieren als aktuell, müssten sich Investoren von einer dreistelligen Milliardenbewertung wohl ohnehin verabschieden.  

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