Börsengang Dänischer Pharmahändler Abacus will an Frankfurter Börse

Der Arzneimittel-Importeur will den Konzern weiter ausbauen – und benötigt dafür zusätzliches Kapital. Der Börsengang soll nun Abhilfe schaffen.

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Abacus importiert verschreibungspflichtige Medikamente und bietet sie in Deutschland günstiger zum Verkauf an. Quelle: dpa

München Der Kurszettel der Frankfurter Börse soll noch im Herbst Zuwachs aus Dänemark bekommen. Der Kopenhagener Arzneimittel-Importeur Abacus Medicine kündigte am Montag an, mit einem Börsengang in Deutschland eine größere zweistellige Millionensumme einsammeln zu wollen. 40 Millionen Euro sollen dem Unternehmen zufließen, daneben verkauft die Gründerfamilie um Vorstandschef Flemming Wagner einen Teil ihrer Aktien.

„Für den weiteren Ausbau unserer Plattform benötigen wir zusätzliches Kapital, das wir in neue Lizenzen und Märkte investieren wollen“, begründete Wagner den Schritt. Nach dem Börsengang sollen rund die Hälfte der Anteile im Streubesitz sein.

Das 2004 gegründete Unternehmen hat sich auf den sogenannten Parallelimport teurer verschreibungspflichtiger Arzneimittel spezialisiert und ist nach eigenen Angaben in zwölf Ländern aktiv. Größter Markt ist Deutschland. Das war laut Wagner auch ein Grund für die Wahl von Frankfurt als Börsenplatz. Mit Dermapharm und Haemato seien zudem dort zwei Konkurrenten gelistet.

Begleitet wird die Emission federführend von Berenberg und der Commerzbank. Abacus Medicine importiert Medikamente etwa gegen Krebs, Multiple Sklerose oder Rheuma, die in der Apotheke zwischen 500 und 3000 Euro kosten, teilweise sogar mehr, aus EU-Ländern, wo die Pharmakonzerne sie günstiger anbieten. Das ist legal.

„Es gibt riesige Preisunterschiede zwischen den einzelnen Ländern, und das wird sich auch so schnell nicht ändern“, sagte Wagner am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Dabei ist Deutschland nicht der teuerste Markt - im Gegenteil. Bei einigen Mitteln ist er sogar der günstigste.“ Abacus exportiere daher am meisten aus Deutschland in andere EU-Staaten.

In den vergangenen drei Jahren seien die Umsätze von Abacus im Schnitt um 50 Prozent gestiegen. 2017 setzte die Firma 253 Millionen Euro um und erwirtschaftete ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 9,9 Millionen Euro. 2018 soll ein Umsatz zwischen 315 und 345 Millionen Euro zu Buche stehen, das Ebitda soll auf bis zu 13,5 Millionen steigen.

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