Börsengang Verlag Springer Nature nimmt neuen Anlauf an die Börse

Eine zu hohe Verschuldungsquote hat dem Wissenschaftsverlag in der Vergangenheit den Börsengang verwehrt. Nun scheinen die Zeichen besser zu sein.

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Das Unternehmen entstand 2015 durch die Fusion von Springer Science+Business Media mit einem Mehrheitsanteil der von Holtzbrinck kontrollierten Macmillan Science and Education. Quelle: AP

Der Wissenschaftsverlag Springer Nature will Insidern zufolge noch im ersten Halbjahr einen neuen Anlauf an die Börse nehmen. Die beiden Eigentümer, die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und der Finanzinvestor BC Partners, haben die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley mit den Vorbereitungen beauftragt, wie mehrere mit den Plänen vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

BC Partners und Holtzbrinck peilten eine Unternehmensbewertung von sieben bis acht Milliarden Euro – inklusive Schulden – an, hieß es in Finanzkreisen. Als Termin für die Emission würden Mai oder Juni angepeilt - fast genau zwei Jahre, nachdem Springer Nature seine Börsenpläne wegen der schwachen Nachfrage begraben hatte.

Damals hatte neben Morgen Stanley auch die Investmentbank JP Morgan federführend mit an dem Börsengang gearbeitet. Nun gehören Insidern zufolge dem Konsortium neben Goldman Sachs auch Citi und BNP Paribas an. Die Banken und die beiden Eigentümer wollten sich nicht zu den Plänen äußern.

Springer Nature bringt 13.000 Fachbuch-Titel jährlich auf den Markt und verlegt fast 3000 Fachzeitschriften wie das weltbekannte Wissenschaftsmagazin „Nature“. Das Unternehmen war 2015 aus der Fusion von Springer Science mit der Holtzbrinck-Tochter Macmillan Science & Education entstanden. Verleger Stefan von Holtzbrinck hält seither 53 Prozent der Anteile. Springer Science war ein Jahr zuvor für 3,3 Milliarden Euro an BC Partners verkauft worden. 2018 kam Springer Nature mit 13.000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 1,66 (2017: 1,64) Milliarden Euro. Mit dem Berliner Verlagskonzern Axel Springer hat das Unternehmen nichts zu tun.

Beim ersten, gescheiterten Anlauf war den Investoren vor allem die hohe Verschuldung von damals rund drei Milliarden Euro sauer aufgestoßen. Die Verschuldungsquote sei seither deutlich zurückgegangen, sagte ein Insider. „Das macht es viel einfacher, die Aktien an den Mann zu bringen.“

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