300 Millionen Kunden soll Alibaba haben. 80 Prozent aller Online-Käufe in China wickelt der Konzern ab. Der Warenumsatz ist dreimal so groß wie der von Amazon. Und dabei verdient Alibaba viel besser also als der amerikanische Online-Händler, die Auktionsplattform Ebay - und sogar also der Online-Krake Google. Vom unmittelbaren Handelsumsatz des Unternehmens von rund acht Milliarden Dollar im vergangenen Geschäftsjahr bleibt fast die Hälfte. 3,6 Milliarden Dollar, als Gewinn in den Alibaba-Kassen. Die Gewinnmarge ist damit mehr als doppelt so hoch wie beim Großverdiener Apple.
Seine Gewinne bringt Alibaba jetzt im ganz großen Stil an die New Yorker Börse. Weil es Ausländern verboten ist, Anteile an einem chinesischen Unternehmen zu besitzen, überträgt Alibaba alle Gewinne an eine Gesellschaft im Steuerparadies Cayman Islands.
Diese Form, chinesisches Recht zu umgehen, haben auch andere Unternehmen aus dem Reich der Mitte schon erfolgreich praktiziert, um Aktien im Ausland verkaufen zu dürfen. Alibabas Aktien sollen ab Freitag, 19. September, an der Wall Street notieren - und zuvor bis zu 24,3 Milliarden Dollar von Investoren weltweit einsammeln. Mehr hat noch kein Unternehmen zuvor durch einen Börsengang kassiert.
Der Aufstieg von Alibaba
Chinas größter Online-Händler Alibaba will bei seinem Börsengang in New York alle Rekorde knacken. Ein Überblick.
Quellen: rtr / Unternehmen
Der frühere Englischlehrer Jack Ma gründet Alibaba mit 17 Mitstreitern in seiner Wohnung. Alibaba.com ist die erste Internet-Handelsplattform in China.
Die Firma arbeitet bereits profitabel.
Alibaba startet das Internet-Auktionshaus Taobao sowie das Online-Zahlungssystem Alipay.
Yahoo steigt bei Alibaba ein und zahlt eine Milliarde Dollar für einen 40-Prozent-Anteil. Alibaba übernimmt Yahoo China. Quasi über Nacht ist Alibaba nun in fast allen lukrativen Internetbereichen stark.
Alibaba.com geht am 6. November an die Hongkonger Börse. Die Plattform nimmt dabei 1,5 Milliarden Dollar ein.
Alibaba gründet Ali Finance, einen Ableger, der klassische Dienstleistungen einer Bank anbietet.
Alibaba.com gibt sein Listing an der Börse in Hongkong wieder auf, um den Weg für einen Mega-Börsengang des gesamten Konglomerats in den USA frei zu machen. Yahoo beginnt zudem damit, seinen Anteil an Alibaba zu verringern und hält seit September 2012 nur noch 24 Prozent.
Alibaba ernennt Firmen-Urgestein Jonathan Lu zum Nachfolger von Konzernchef und -Gründer Ma. Ma begleitet sein Unternehmen nur noch als Verwaltungsratschef. Alibaba steigt zudem bei der chinesischen Twitter -Version Weibo ein und verschafft sich damit ein Standbein im rasant wachsenden Markt mit Internet-Netzwerken.
Das chinesische Amazon -Pendant strebt an die New Yorker Börse. Aus einem 18-Mann-Betrieb hat Ma einen Konzern mit rund 25.000 Mitarbeitern und 300 Millionen Kunden geformt.
Damit wagt ein Quasi-Monopolist aus seinem abgeschotteten Markt im bevölkerungsreichsten Land der Erde den Sprung in das Herz des Kapitalismus. Die Vorfreude in New York auf den Rekord-IPO ist groß, die Voraussetzungen für einen erfolgreiche Börsenstory sind günstig. Alibaba wird das größte Unternehmen aus China an einer US-Börse sein.
Alibaba-Gründer Jack Ma tourt bereits um die Welt, um Käufer für die neuen Aktien zu finden. Er will mindestens 21,1 Milliarden Dollar für die Anteile. Nur wenn die Nachfrage hoch genug ist, sollen weitere Aktien nochmal 3,2 Milliarden Dollar einbringen. Deshalb bietet er zunächst 320 Millionen Aktien für einen Preis zwischen 60 und 66 Dollar das Stück an. Innerhalb dieser Preisspanne können Investoren Angebote für Aktienpakete abgeben.
Wenn die Aktien reichlich Abnehmer für 66 Dollar finden, dürfte die Mehrzuteilungsoption für weitere 48 Millionen Aktien an die Börse kommen. Am 18. September will Alibaba mitteilen, zu welchem Preis die Papiere an die Investoren ausgegeben werden.
Die wichtigsten Bereiche von Alibaba
Die B2C-Plattform bietet seit 2008 Unternehmen die Möglichkeit, Produkte an private Endverbraucher zu verkaufen. Rund 70 000 Marken chinesischer und westlicher Hersteller sind gelistet, im Gegensatz zu Taobao werden dort keine Fälschungen gehandelt. „Tmall kann für ausländische Unternehmen sehr interessant werden, um chinesische Kunden zu erreichen“, sagt der in Peking ansässige Technologieexperte Bill Bishop.
Die Plattform für Privatgeschäfte ist das größte und wichtigste Alibaba-Feld. Sie ging 2003 online und funktioniert ähnlich wie der amerikanische Konkurrent Ebay. Auf Taobao treffen Konsumenten auf andere Konsumenten und Kleinunternehmer, im Gegensatz zu Ebay sind die Preise aber fest. Mitte 2012 waren 500 Millionen Nutzer registriert, damit zählt Taobao zu den 20 am häufigsten besuchten Web-Sites weltweit. 2012 lag das Verkaufsvolumen von Taobao und Tmall zusammen bei umgerechnet rund 125 Milliarden Euro.
Alipay ist das Online-Bezahlsystem von Alibaba und mit dem Ebay-Ableger Paypal vergleichbar. Ende 2012 waren dort 800 Millionen Nutzer registriert. Wie Paypal hat Alipay eine Treuhand-Funktion und überweist das Geld des Käufers erst an den Verkäufer, wenn die Ware eingetroffen ist. Alipay geht nicht mit Alibaba an die Börse.
Die kommerzielle Handelsplattform ist die älteste Einheit des Konzerns und auf den internationalen Handel ausgerichtet. Sie war von 2007 bis 2012 schon einmal börsennotiert. 2012 waren dort 36,7 Millionen Unternehmen aus 240 Ländern registriert.
Das alles klingt nach Goldrausch und Kursrakete. Dabei kannte noch vor ein paar Monaten hierzulande und in Übersee kaum jemand Alibaba und seinen Gründer Jack Ma - der zugleich der reichste Mann Chinas ist. Das hat einen guten Grund, denn Alibaba profitiert davon, dass westliche Internetriesen wie Amazon, Ebay, Google und Facebook in China nicht erwünscht sind, weil sie sich nicht an die dortigen Spielregeln halten wollen, etwa zur Zensur. Somit bleibt es Chinas Unternehmen selbst vorbehalten, den riesigen heimischen Markt zu bedienen - unbeeinflusst von der mächtigen Konkurrenz aus den USA.
Das hat Alibaba groß gemacht. Das Internet-Versandhaus ist seit seiner Gründung vor 15 Jahren rasant gewachsen. Über Alibaba-Portale werden heute weit mehr Waren verkauft als bei Amazon und Ebay zusammen. Mit den Milliarden aus dem Börsengang will Alibaba noch viel größer werden. Die spannende Frage ist daher, wozu Jack Ma die Milliarden aus dem Aktienverkauf verwenden will und wie seine Wachstumsstrategie aussieht. Ist soviel Geld überhaupt nötig oder sinnvoll einsetzbar?
Wachstum vor allem im Inland
Das große Geschäft macht das Unternehmen bislang mit den Handelsplattformen Taobao, Tmall und Alibaba. Das besondere: Erstere richten sich gezielt an Privatleute, letztere vor allem an Unternehmen. Da sich Firmen und Verbraucher gleichermaßen bei dem Internet-Giganten tummeln, ist Alibaba größer als Amazon und eBay zusammen. Zudem verfügt die Unternehmensgruppe mit Alipay über einen eigenen Bezahldienst – ganz ähnlich Ebays Paypal.
Weil jeden Tag mehr Chinesen das Online-Shopping für sich entdecken, wächst der Markt rasant. Und bei derzeit knapp 1,4 Milliarden chinesischer Bürger, ist das Potential auf Jahre noch nicht ausgeschöpft.
Alibaba wird es keinesfalls riskieren, seine Vormachtstellung auf dem Heimatmarkt zu verlieren. Investitionen in den Ausbau und Festigung der Markposition sind unabdingbar, zumal sich die Situation zuspitzt. Erst im vergangenen Monat haben sich die großen Konkurrenten Baidu (Suchmaschine), Tencent (Online-Handel) und Dalian Wanda (Einkaufszentren) gegen Alibaba verbündet und ein eigenes E-Commerce-Unternehmen angekündigt.
Kein Wunder also, dass sich das Alibaba-Engagement bislang hauptsächlich auf den Heimatmarkt und den asiatischen Kontinent beschränkt. Im Westen ist das Unternehmen meist nur proforma und – wie im Fall des deutschen Alibaba-Portals - mit schlecht übersetzten Ablegern der asiatischen Originale vertreten. Einer der ersten größeren Schritte um auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen, stammt aus dem Juni diesen Jahres. Auf der Website „11Main“ können ausgewählte Boutiquen und Modehändler ihre Waren online verkaufen. Klingt wie eine Art Elite-Zalando für eine spezielle, kleine Käuferschicht und ist wohl eher eine Art Schaulaufen für Investoren, denn ein richtiger Angriff auf Ebay und Amazon.
Was Sie über Alibaba wissen müssen
Die relative Unbekanntheit von Alibaba hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit rund 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt rund 80 Prozent aller privaten Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften. Über Alibaba-Portale werden damit weitaus mehr Waren verkauft als bei Amazon und Ebay zusammen. Technologie-Experte Duncan Clark vom Pekinger Beratungsunternehmen BDA fasst es so zusammen: "Alibaba hat faktisch in Alleinregie bestimmt, wie Internet-Handel in China funktioniert."
Quellen: rtr/dpa/Unternehmen
Der Konzern besteht mittlerweile aus einem ganzen Geflecht von Geschäftssparten: Auf dem Marktplatz "Taobao" können Privatpersonen und Kleinunternehmer Waren an ihre Kunden verkaufen. Anstatt wie eBay eine Verkaufsgebühr zu verlangen, müssen Verkäufer auf Taobao für Werbung bezahlen. Dagegen ähnelt die Sparte "Tmall.com" eher Amazon - hier bieten etwa Konzerne wie Nike und Gap ihre Kleidung feil und müssen beim Verkauf eine Kommission zahlen. "Alibaba.com" ist eine der weltgrößten Plattformen für den Handel zwischen Firmen; hinzu kommen noch zahlreiche weitere Töchter. Eine Verbindung zwischen diesen Sparten bildet der Online-Bezahldienst "Alipay", der mit eBays Paypal vergleichbar ist und etwa die Hälfte aller Internet-Zahlungen in China abwickelt.
Trotz seiner gigantischen Größe hält Alibaba das Ende der Fahnenstange noch lange nicht für erreicht. Wie Vizechef Joe Tsai der Nachrichtenagentur Reuters erklärte, will Alibaba noch zahlreiche andere Branchen umkrempeln. Geplant seien derzeit Expansionen in die Bankenwelt, die Reise- und Unterhaltungsindustrie sowie ins Erziehungswesen. Seinen Vorstellungen zufolge werden die Kunden bald mit Alibaba-Apps für Smartphones in Fonds investieren, Alibaba-Versicherungen für ihre Wohnungen abschließen und virtuelle Alibaba-Kreditkarten für den Internet-Einkauf in den USA einsetzen. "Unsere Vision ist es, ein größerer Bestandteil vom Leben der Menschen zu werden und ihre gesamten Bedürfnisse zu befriedigen", erklärt der Absolvent der US-Eliteuni Yale, der als Chefstratege von Alibaba gilt.
Wie Alibaba zuletzt feststellen musste, schläft die Konkurrenz nicht, sondern holt selbst im Kerngeschäft des Giganten mit großen Schritten auf. So gewann zuletzt etwa JD.com Marktanteile im Online-Handel. Viele Experten halten jedoch das Internet-Unternehmen Tencent Holdings für den wichtigsten Rivalen, weil es bei zukunftsträchtigen mobilen Anwendungen mit seiner App "WeChat" die Nase vorn hat und dazu noch mit JD.com kooperiert. Mit seinen ehrgeizigen Plänen im Finanzsektor hat Alibaba zudem bereits Aufsichtsbehörden und staatliche Banken auf den Plan gerufen. Alibaba bietet etwa doppelt so hohe Zinsen wie den traditionellen Banken erlaubt ist und hat damit faktisch über Nacht den größten Geldmarktfonds des Landes geschaffen. Die Banken limitieren nun im Gegenzug, wieviel Geld ihre Kunden im Internet ausgeben können. Auch die Notenbank erwägt, dem Internet-Banking straffere Zügel anzulegen.
Die wichtigsten Anteilseigner sind das japanische Internet-Unternehmen Softbank mit rund 34 Prozent und Yahoo mit 22,5 Prozent. Konzernchef Jack Ma und Tsai besitzen zusammen etwa zehn Prozent der Firma. Ma gründete das Unternehmen vor 15 Jahren gemeinsam mit 17 weiteren Mitstreitern.
Firmensitz: Hangzhou/Ostchina
Gründung: 1999
Volumen der Transaktionen 2013: 296 Milliarden US-Dollar
Umsatz: 8,46 Milliarden US-Dollar (Geschäftsjahr 2013/14)
Nettoergebnis: 3,72 Milliarden US-Dollar (Geschäftsjahr 2013/14)
Kunden: 279 Millionen Käufer pro Jahr in mehr als 190 Ländern
Aufträge: 14,5 Milliarden pro Jahr
Ausgelieferte Pakete: 6,1 Milliarden pro Jahr
Dass sich Alibaba direkt und mit ganzer Kraft mit den Platzhirschen auf ihren Heimatmärkten anlegt, scheint ohnehin unwahrscheinlich. Eigene Tauschbörsen und große Online-Marktplätze von Alibaba sind hier vorerst nicht zu erwarten. Ein Taobao-Ableger ist hingegen in Schwellenländern wie Indien oder Indonesien gut vorstellbar. Auch dort gewinnt das Online-Shopping an Bedeutung, der Markt wächst und ist noch nicht in fester Hand.
Zuletzt hat sich Alibaba vor allem durch Zukäufe außerhalb des klassischen E-Commerce-Sektors hervorgetan. Der Handelsriese investierte in die Weibo genannten twitterähnlichen Mikroblogs, in Clouddienste mit Online-Datenspeichern, Browser, die große Videoplattform Youku und Filmproduktionen. Mehrere hundert Millionen hat die Gruppe zudem in amerikanische Start-Ups wie den Nachrichtendienst Tango und den Fahrdienst Lyft investiert. Alibaba setzt zurzeit viel daran, seine Macht auf mehrere Säule zu stellen.
Altaktionäre füllen sich die Taschen
Mit den zusätzlichen Börsen-Milliarden sind weitere und vor allem größere Investitionen möglich, die die Alibaba-Gruppe von einem Handels-Giganten zum alles-umfassenden Online-Riesen machen würden.
Für Anleger dürfte an diesem Punkt die erste Ernüchterung bevorstehen. Denn ein großer Teil des Geldes wird Alibaba nutzen, um alte Anteilseigner für die Abgabe von Aktien zu bezahlen. Mehr als 60 Prozent der angebotenen Aktien stammen von bisherigen Aktionären. Nur knapp 40 Prozent des angebotenen Papiere spülen frisches Geld in die Alibaba-Kasse, voraussichtlich gut acht Milliarden Dollar.
Den größten Batzen unter den Alteigentümern erhält ausgerechnet eine Internet-Ikone vergangener Tage: Yahoo. 2005 hatte sich die amerikanische Suchmaschine für eine Milliarde Dollar mit 40 Prozent an Alibaba beteiligt, später seinen Anteil reduziert. Seinen verbliebenen 22,5-Prozent-Anteil will Yahoo beim Börsengang auf 16 Prozent reduzieren. Dadurch könnte die kränkelnde Internet-Ikone bestenfalls mehr als acht Milliarden Dollar einnehmen.
Gründer Jack Ma will seinen Anteil auf 7,8 Prozent reduzieren. Er könnte so 840 Millionen Dollar einnehmen. Sein Vize-Chairman Joe Tsai will nur 3,2 Prozent der Aktien behalten und sich durch den Verkauf bis zu 280 Millionen Dollar ins Portmonnee stecken. Alibabas Börsengang dient somit primär dem Reichtum der Altaktionäre. Nur der größte Eigentümer, die Investmentbank Softbank, behält mit 32 von 34 Prozent den weitaus größten Teil ihrer Aktien fürs erste.
In wen Alibaba investiert
Jack Ma will mit seiner Alibaba Gruppe auch den US-Markt erobern. Dafür investiert er gigantische Summen in amerikanische Start-Ups. Mit jeder Investition erweitert er gezielt das Produktportfolio der Gruppe. Eine Übersicht.
Quelle: Unternehmen / New York Times / Forbes
Ein Nachrichtendienst für Smartphones, der unter anderem das verschicken von geschriebenen Nachrichten, aber auch Video- und Sprachanrufe ermöglicht.
Investitionssumme: 215 Millionen Dollar (etwa 160, 5 Millionen Euro)
Der Online-Händler verkauft Sportbekleidung und -ausrüstung und ist auf den Vertrieb von Fanartikeln spezialisiert.
Investitionssumme: Alibaba beteiligte sich an einer Investitionsrunde über 170 Millionen Dollar (etwa 127 Millionen Euro)
Das Start-Up für Video-Spiele produziert so genannte free-to-play Online-Rollenspiele. Die Kunden zahlen nicht für das Spiel selbst, sondern für zusätzliche Gegenständen und Ausrüstung.
Investitionssumme: 120 Millionen Dollar (etwa 90 Millionen Euro)
Lyft ist ein Fahrdienst, ähnlich dem in Deutschland bekannten Uber.
Investitionssumme: Alibaba beteiligte sich an einer Investitionsrunde über 250 Millionen Dollar (etwa 187 Millionen Euro)
Über den Online-Händler und kleine Amazon-Konkurrent ShopRunner will Alibaba künftig auch amerikanische Waren nach China verschiffen und dort verkaufen.
Investitionssumme: Rund 200 Millionen Dollar (etwa 150 Millionen Euro)
Die App-Suchmaschine durchsucht das Netz nach Anwendungen für Smartphones und Tablets.
Investitionssumme: 50 Millionen Dollar (etwa 37 Millionen Euro)
Überhaupt dürften die neuen Aktionäre kaum oberste Priorität bei Alibaba genießen. Schon in der Vergangenheit gab er bekannt, dass an erster Stelle die Kunden, an zweiter Stelle die Mitarbeiter und erst an dritter Stelle die Investoren stehen. Durch Aktien in Form von ADS (American Deposit Shares) muss Ma auch nicht den Einfluss der stimmrechtslosen Aktionäre fürchten. Er selbst sowie ein 27-köpfiges Gremium von Vertrauten bestimmen allein über die Zukunft des Unternehmens.
Wenig überraschend ist daher das verhaltene Interesse der Anleger an Alibaba. Die Risiken dürften den Profi-Investoren durchaus bewusst sein, ihre Stimme dürfte keinen großen Einfluss auf die Geschäftspolitik haben. Und anders als bei Facebook, bei denen das Investoren-Interesse sehr groß war, ist Alibaba in den USA noch immer weitgehend unbekannt.
Andererseits bestehen kaum Zweifel, dass Alibaba der Sprung an die Börse gelingen wird. Das Geschäft ist hochprofitabel und wächst auf dem Heimatmarkt immer noch rasant. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Geschäftsjahresende immer im März) hat sich der Nettogewinn auf zwei Milliarden Dollar nahezu verdreifacht. Ein Milliarde Dollar davon kam durch eine Höherbewertung von zwei Tochtergesellschaften zustande.
Anleger, die genauer wissen wollen, ob sich ein Investment in Alibaba lohnt, sollten sich mit dem Börsenprospekt beschäftigen, der inzwischen auf den Seiten der US-Börsenaufsicht SEC zugänglich ist.