BörsenWoche Besser als Dax und Weltaktienindex

Zurück auf StartAls die erste Ausgabe der BörsenWoche vor drei Jahren erschien, da schloss der Dax mit 12.232 Punkten. Diesen Stand sollte er erst zwei Jahre später erneut erreichen. Nach zwischenzeitlichem Hoch zu Anfang des Jahres ist er nun wieder zurück auf Start. Auch Anleihen oder Gold brachten in dieser Zeit nur wenig oder gar keine Rendite. Ein guter Mischfonds wie der beliebte Flossbach von Storch Multiple Opportunities brachte es auf ein Plus von 8,5 Prozent. Beide BörsenWoche- Depots schafften größere Zuwächse. Das ist nach drei Jahren eine schöne Zwischenbilanz.

Seit drei Jahren gibt es die BörsenWoche, den exklusiven Finanzbrief der WirtschaftsWoche. Nach den Anlageempfehlungen aus 153 Ausgaben schlagen die Renditen unserer Musterdepots sogar namhafte Profis und große Indizes.

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Seit Jahresanfang sind die neuen Anlegerregeln nach Mifid II in Kraft. Sie sollen für mehr Transparenz beim Kauf von Wertpapieren sorgen, etwa durch eine detaillierte Auflistung der Kosten. Stattdessen brachten sie erst einmal viel Chaos in den Alltag vieler Anleger, auch in den vieler BörsenWoche-Leser. Zum Thema Mifid erreichten uns viele Zuschriften von Ihnen, so viel Rückmeldung freut uns und hatte uns auch dazu bewegt, das Thema im Februar noch einmal ausführlich in der WirtschaftsWoche zu behandeln.

2018 sind wir wieder vor Ort

Der Austausch mit Ihnen macht uns viel Freude. Denn Sie, unsere Leser, sind es, die die BörsenWoche ausmachen. In nun drei Jahren haben Sie uns auf Anlegermessen getroffen, mit uns in Frankfurt beim Leserabend diskutiert und konnten in Hamburg Ihre Fragen unter anderem dem Chef unseres ehemaligen Depotwerts Hapag-Lloyd stellen. Die nächste Vor-Ort-Veranstaltung steht vor der Tür, wir werden im Juni in Dortmund gastieren und dort unter anderem den Finanzchef von SDax-Wert Borussia Dortmund treffen. Dessen Aktie war auch mal ein Depotwert von uns und brachte Lesern beim Verkauf 2016 einen hübschen Gewinn. Wir werden Sie über die Details der Veranstaltung informieren, sobald sie final festgezurrt sind, und würden uns freuen, Sie auch dort zahlreich begrüßen zu dürfen.

Abseits des Geschehens vor Ort haben wir auch mit unseren Investments über drei Jahre einiges erlebt. Nicht nur Positives: Gleich eine unserer ersten Investitionen, Bilfinger, ging schief. Sie zählt noch heute zu den schlechtesten Werten. Fehlschläge wie dieser oder etwa die schiefgegangene Wendespekulation beim US-Leuchtenspezialisten Acuity Brands, die wir vor zwei Monaten mit Verlust beendeten, gehören zum Investorendasein einfach dazu. Wir versuchen, aus den Erfahrungen zu lernen, und können mit Stolz darauf verweisen, dass sich beide Depots seit dem Start der BörsenWoche im Frühjahr 2015 gut geschlagen haben.

Obwohl wir Rückschläge wegstecken mussten und obwohl wir Steuern und Gebühren von unserem ausgewiesenen Ertrag abziehen. Wie viel das ausmacht, können Sie der Tabelle entnehmen. Allein im spekulativen Depot schlugen Steuern und Gebühren mit knapp 1900 Euro zu Buche. Im konservativen Portfolio profitieren wir hingegen davon, dass die Anlagestrategie langfristiger ausgerichtet ist und weniger gehandelt wird. Hier kann sich die Kostenquote von unter 0,5 Prozent pro Jahr sogar mit der von ETFs messen. Tendenziell wird sie sogar eher noch sinken, weil wir 2015 mit 100 Prozent Bargeld starteten und entsprechend erst einmal investieren mussten.

von Christof Schürmann, Georg Buschmann

Heute passen wir unsere Investitionsquoten weiterhin von Zeit zu Zeit an. Zu Jahresanfang etwa haben wir die hoch bewerteten Aktien BASF und Atoss reduziert, die enttäuschende SAP komplett verkauft. Entsprechend erhöhte sich die Bargeldquote – und wir kamen bisher auch recht stabil durch das turbulente Börsenjahr 2018. Das spekulative Depot litt hingegen darunter, dass einige Titel in der Vergangenheit zu heiß liefen. So hielten wir den in den TecDax aufgestiegenen ehemaligen Depotwert Isra Vision schon im Dezember für ausgereizt (siehe BöWo 138). An der Aktie aber hielten wir fest, weil unser Bargeldbestand schon damals aufgrund gerissener Stopps hoch war und wir entsprechend kein weiteres Bargeld halten wollten. Lediglich den Stoppkurs der Aktie passten wir deutlich nach oben an. Der Kurs kletterte in der Folge noch um fast ein Fünftel, stürzte dann aber ab. Wir nahmen Anfang des Monats trotzdem noch knapp 40 Prozent Gewinn binnen eines Jahres mit.

Die Bilanz nach drei Jahren
So haben sich unsere Depots geschlagen (Werte in Euro)
Depot
konservativspekulativ
Startwert 15. April 201560.00030.000
Kursgewinne Aktien *39836227
Kursgewinne Anleihen–430–752
Kursgewinne Gold740
Kursgewinne Zertifikate **0928
Erträge aus Wertpapieren22241538
Tagesgeldzinsen647438
Gebühren–569–700
Steuern–243–1157
Nettogewinn absolut56856522
Nettogewinn9,5 %21,7 %
* der Goldminen-ETF des spekulativen Depots ist in der Kategorie „Aktien“ enthalten; ** Zertifikate sind nicht Teil des Anlagekonzepts des konservativen Depots  
Quelle: eigene Berechnungen; Datenbasis Bloomberg
Stand: 12. April 2018

Dranranbleiben lohnt sich

Was die enge Begleitung der Depotwerte bringen kann, zeigt das Beispiel bet-at-home. Schon im vergangenen Dezember hatten wir massive Insiderverkäufe kritisch kommentiert, die Aktie schließlich im Januar zum Verkauf gestellt. Leser konnten so noch bei über 100 Euro aussteigen. Heute steht der Kurs ein Viertel tiefer. Mehr Freude als Verlustbegrenzung macht freilich Gewinnmaximierung. Aktuell aber sind wir bei Aktien vorsichtig, zu angeschlagen sind die Kurse, zu schwierig das Umfeld von höheren Zinsen und heiß laufender Konjunktur. Hier kann sich bezahlt machen, dass Privatanleger freier sind als Profis. Die nämlich können sich nicht erlauben, einfach mal an der Seitenlinie zu stehen, wenn ihnen das Spiel zu gefährlich wird. Wir hingegen können einsteigen, falls die Bewertungen am Aktienmarkt in Zukunft zurückkommen sollten.

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