
Singapur Nach sechs Tagen mit Kursverlusten in Folge – der längsten Verluststrecke seit Februar – hat sich Rohöl am Freitag wieder verteuert. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee gewann 1,4 Prozent auf 47,84 Dollar je Barrel. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg um 42 Cent auf 47,16 Dollar.
Am Markt wurde der Preisrückgang der Ölpreise auch mit der Entwicklung in Kanada erklärt. Nach verheerenden Waldbränden in wichtigen Ölfördergebieten des Landes wird erwartet, dass die Fördermenge in diesem Monat wieder erhöht wird.
Außerdem hatte ein gestärkter Dollar an den Vortagen auf die Ölpreise gedrückt, weil das meist in Dollar gehandelte Öl durch eine starke US-Währung aus Sicht vieler Abnehmer teurer wird. Am Freitag drehte sich der Wind aber und der Dollar verlor an Wert.
Offenbar deckten sich nun einige Anleger, die auf eine Fortsetzung der Talfahrt gesetzt hatten, wieder mit Terminkontrakten ein, um ihre Verluste zu minimieren, sagte Analyst Ben Le Brun vom Brokerhaus OptionsXpress. Angesichts der nahenden Volksabstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU müsse in den kommenden Tagen allerdings mit weiteren Kursausschlägen gerechnet werden. „Es wird sicher ein wilder Ritt bis zur Entscheidung am 23. Juni”, betonte Le Brun.