Bundesanleihen Staatspapiere auf höchstem Stand seit Brexit

Die zehnjährigen Bundesanleihen befinden sich auf dem höchsten Stand seit Ende Juni. Offenbar hatten Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen zur Geldpolitik Anleger dazu veranlasst, Staatsanleihen abzustoßen.

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Experten sehen in den Aussagen von US-Notenbanken-Chefin Janet Yellen einen der Hauptgründe für den Höhenflug der Bundesanleihen. Sie hatte unter anderen von einer geldpolitische „Hochdruck-Ökonomie“ gesprochen, um die Konjunktur anzukurbeln. Die Börsen reagierten dagegen mit Kursverlusten. Quelle: AP

Frankfurt am Main Nach den jüngsten Aussagen der US-Notenbankchefin zur Geldpolitik haben Investoren erneut Staatsanleihen aus ihren Depots geworfen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen am Montag auf plus 0,084 Prozent und damit den höchsten Stand seit dem britischen Brexit-Referendum von Ende Juni. Die deutschen Papiere folgten damit dem Trend ihrer US-Pendants, deren Rendite am Freitag mit 1,805 Prozent ein Viereinhalb-Monats-Hoch erreicht hatten.

Janet Yellen hatte am Freitagabend (MESZ) betont, die US-Notenbank sei künftig stärker gefordert, die Konjunktur anzukurbeln. Sie nannte dies „Hochdruck-Ökonomie“. Hierfür muss die Fed laut Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann die geldpolitischen Zügel weit länger locker lassen als bislang gedacht.

„Außerdem sollten die Aussagen der Fed-Chefin zur Inflationsentwicklung aufhorchen lassen“, schrieben die Analysten der Essener National-Bank in einem Kommentar. „Es sieht danach aus, als ob sie sich zumindest ein temporäres Überschießen der Preissteigerungsraten auf Jahresbasis über die Marke von zwei Prozent vorstellen kann.“ Dies habe Bond-Anleger verschreckt.

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