
Mayonnaise, die mit Holzkohle aus Roteichen des Sherwood Forest geräuchert wurde, Ketchup aus Steinpilzen, eine Scheibe Beauvale-Schimmelkäse – und natürlich Fleisch vom Angus-Rind aus Aberdeen. Wenn die Fast-Food-Kette Shake Shack einen Burger anpreist, geht es dabei eigentlich kaum um das Essen selbst, sondern um die Geschichten, die es erzählt. So wie der Burger, den der britische Sternekoch Sat Bains aus Nottingham im Oktober in der Londoner Filiale von Shake Shack anbietet: Er soll die Tradition des Sherwood Forest verkörpern. Und wenn davon nur 500 Stück als limitierte Edition verkauft werden, ist ein wahrer Hype um das Gericht kaum noch zu vermeiden. Anbieter wie Shake Shack aus den USA haben es geschafft, die Wahrnehmung des Burgers weltweit zu verändern.
Ihre Produkte gelten als Better Burger – eine bessere Alternative zum klassischen Angebot von McDonald’s und Burger King. „Die Kunden definieren den Ausdruck gesund gerade neu: Für Burger heißt das, authentische Produkte anzubieten, aus frischen und regionalen Zutaten“, sagt David Henkes vom Marktforscher Technomics. Auch McDonald’s versucht sich deshalb mit Promiköchen in der Werbung und verarbeitet Fleisch vom Simmentaler Rind.
So will McDonald´s aus der Krise
In US-Filialen startet ein neuer Anlauf mit dem besonders großen „Third Pound Burger“. Spekuliert wird zudem, dass die Kette auf den Öko-Zug springt und das US-Trendgemüse Grünkohl anbietet.
Quelle: dpa
Verkauft McDonald's in den USA bislang nur von 7.00 bis 10.30 und am Wochenende bis 11.00 Uhr. Dabei entfällt ein Viertel des Umsatzes darauf. Kunden wünschen sich ein ganztägiges Angebot. Das soll es nun in einigen Filialen auch geben - testweise.
Wurde nach andauernden Protesten von Angestellten und hohem öffentlichen Druck für Zehntausende US-Mitarbeiter beschlossen. Kritikern geht das Gehaltsplus aber nicht weit genug.
Wird in den USA gestrichen - zumindest teilweise. Geflügel mit Medikamenten, die auch bei der Behandlung von Menschen verwendet werden, wird nicht mehr verkauft. So soll das Risiko sinken, dass die Antibiotika bei Menschen nicht mehr wirken.
Plant McDonald's in Deutschland. Wer es bequemer mag, kann sich von Kellnern bedienen lassen - möglich soll das aber zunächst nur in ausgewählten Bereichen einiger Filialen sein.
Nur: „Den Imagewandel kaufen die Kunden diesem gigantischen Konzern noch nicht ab“, sagt Henkes. 190 Milliarden Dollar setzen Fast-Food-Ketten dieses Jahr weltweit mit Burgern um, schätzt Marktforscher Euromonitor, allein 100 Milliarden davon in den USA. In den nächsten vier Jahren soll der Markt weltweit um 25 Milliarden Dollar wachsen. Die Deutschen scheinen dagegen gesättigt, der Markt hierzulande wächst kaum noch. „Wir sehen vor allem, dass Kunden jetzt höhere Ansprüche an Burger haben und lieber unabhängige Premium-Läden besuchen anstelle der klassischen Burgerketten“, sagt Elizabeth Friend, Analystin bei Euromonitor.





Wirklich globale Burgerkonzerne bekommen Anleger nur über die Aktien von McDonald’s oder Restaurant Brands International, die mit Burger King die Nummer zwei der Welt besitzen. Shake Shack ist mit seinen Filialen in den USA schon etabliert, startet gerade aber erst seine Expansion mit ersten Restaurants in London, den Arabischen Emiraten und dem Nahen Osten. Alle anderen Burgerketten, die sich als Aktie handeln lassen, konzentrieren sich auf den US-Markt.
„Es gibt auf dem Burgermarkt jetzt zwei Kategorien. In der einen liefern sich Burger King, McDonald’s oder Wendy’s einen Kampf um Burger mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Henkes. „In der anderen Kategorie duelliert sich Shake Shack mit lokalen Burgerboutiquen um die Premium-Erfahrung: frische Waren mit hoher Qualität, nachhaltig angebaut.“