Burger-Aktien Fette Gewinne mit Fast Food

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Shake Shack konnte beim Börsendebüt brillieren

Zu 21 Dollar war die Shack-Aktie Investoren angeboten worden, nach der Veröffentlichung der ersten Quartalszahlen im Mai konnte Shake Shack den Kurs auf 92 Dollar hochjazzen. Nach Gewinnmitnahmen hat sich der Kurs bei 49 Dollar etwa auf dem Niveau vom Abend des Ausgabetags eingependelt. Damit ist Shake Shack immer noch astronomisch bewertet, bei einem für 2015 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 195. Eine Shake Shack-Filiale wird an der Börse mit 24,3 Millionen Dollar bewertet – zehnmal so hoch wie ein McDonald’s-Restaurant.

Dabei hat Shake Shack selbst in den USA nur einen Anteil von vier Prozent am Premium-Burgermarkt. Technomics schätzt den auf drei Milliarden Dollar, Shake Shack setzte 2014 nur 118,5 Millionen Dollar um. Kunden verspricht die Burgerbude aus New York, die 2001 als Hotdog-Wagen im Madison Square Park gegründet wurde, erstklassige regionale Produkte in seinen 71 Filialen. Doch genau dieser Anspruch könnte bei der weltweiten Expansion Probleme machen.

„Für Shake Shack wird es extrem aufwendig, die Qualität der Waren weiterhin hochzuhalten“, sagt Analyst Henkes. Was da schiefgehen kann, zeigt das Beispiel Chipotle, einer Kette mexikanischer Fast-Food-Restaurants in den USA. Ihre Burritos gelten – wie die Burger von Shake Shack – als nachhaltig, regional und gesund. Weil in den USA nicht genug Schweinefleisch in dieser Qualität zur Verfügung stand, mussten etliche Restaurants das Fleisch von der Karte streichen. Trotz einer starken Markengeschichte und hohen Wachstumsaussichten ist Shake Shack deutlich zu teuer. Habit Burger scheint für Anleger aussichtsreicher. Die Burgerbude wurde 1969 an der kalifornischen Küste in Santa Barbara gegründet und ging 2014 an die Börse. Und das mit Rückenwind: Bei einer Umfrage von „Consumer Report“ nach den bestschmeckenden Burgern landete Habit auf Platz 1.

Der Konzern will in den nächsten vier Jahren die Zahl seiner Läden von aktuell 118 verdoppeln. Anders als viele andere Burgerkonzerne betreibt Habit die meisten Läden selbst, hat sie also nicht an Pächter gegeben. Das Management nimmt so höhere Kosten in Kauf, kann aber die Qualität kontrollieren. 1,4 Millionen Dollar Gewinn im ersten Halbjahr bedeuten nur schwache vier Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr, hier schlagen Investitionen durch. Nach dem Börsengang liegen 52 Millionen Dollar Barreserven auf der Bank. Statt auszuschütten, sollen die in Wachstum investiert werden.

Laut einer Umfrage von Morgan Stanley gehört Habit noch vor Shake Shack zu den Fast-Food-Ketten, die junge Kunden in den nächsten Monaten am ehesten besuchen würden. Wer auf einen Börsenneuling setzen möchte, dürfte bei Habit Burger günstiger einsteigen können als bei Shake Shack; auch hier sollten Anleger in den USA kaufen.

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