Causa Khashoggi Mutmaßliche Ermordung Khashoggis belastet saudische Märkte

Die mutmaßliche Ermordung Jamal Khashoggis setzte saudischen Börsen-Leitindex unter Druck. Ein Geständnis der Regierung könnte den Schaden wieder begrenzen.

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Am Devisenmarkt löste die Aussicht auf ein Eingeständnis der Regierung in Riad Erleichterung aus. Quelle: dpa

Frankfurt Aus Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen des Falls Jamal Khashoggi ziehen sich Anleger aus dem Aktienmarkt Saudi-Arabiens zurück. Anleger befürchteten wegen der internationalen Empörung über die mutmaßliche Ermordung des regimekritischen Journalisten einen versiegenden Zufluss ausländischen Kapitals, sagten Börsianer. Der Leitindex der Börse Riad fiel am Dienstag um bis zu vier Prozent.

Medienberichten zufolge will Saudi-Arabien eingestehen, dass Khashoggi bei einem außer Kontrolle geratenen Verhör ums Leben gekommen sei. Der Journalist ist seit einem Besuch des saudi-arabischen Konsulats in Istanbul am 2. Oktober verschwunden. Die Türkei beschuldigt Saudi-Arabien, Khashoggi getötet und seine Leiche fortgeschafft zu haben. Die Regierung in Riad hat dies bislang zurückgewiesen.

Am Devisenmarkt löste die Aussicht auf ein Eingeständnis der Regierung in Riad Erleichterung aus. Dadurch könne der wirtschaftliche Schaden der Affäre begrenzt werden, sagte ein Börsianer. Dies gebe der saudi-arabischen Währung Auftrieb. Der Dollar verbilligte sich am Dienstag auf 3,7511 Rial, nachdem er am Montag ein Zwei-Jahres-Hoch von 3,7526 Rial markiert hatte.

Auch die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich und kostete am Dienstag nur noch 80,09 Dollar je Barrel. Zuvor hatte der Preis aus Furcht vor Ausfällen saudi-arabischer Lieferungen kräftig zugelegt. Das Königreich hatte mit Vergeltung gedroht, sollte es mit Wirtschaftssanktionen belegt werden.

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