
Wer die Richtung des Dollar korrekt antizipiert, liegt nicht nur am Devisenmarkt richtig, sondern oft auch an den Aktien- und Rohstoffmärkten. Ein schwacher Dollar bedeutet in aller Regel Stärke bei Aktien und Rohstoffen – und umgekehrt.
Der US-Dollar-Index misst den Außenwert des Greenback gegenüber einem Korb aus sechs Währungen. Im Zwei-Jahres-Chart des US-Dollar-Index lassen sich drei große charttechnische Trendwendeformationen in Gestalt sogenannter Untertassen erkennen, deren Zeitrahmen sich zum Teil überlagern. Untertassen zeigen einen kontinuierlichen Trendwechsel an. An die Untertasse, die sich im Verlauf des vergangenen Jahres ausbildete, knüpfte eine kleinere Untertasse an. Diese lässt sich mit Blick auf die vorherige Untertasse auch als deren Henkel bezeichnen.
Deflationsängste nehmen zu

Der Ausbruch des Dollar-Index aus dem Henkel nach oben wurde jetzt mit dem Indexanstieg über die etwa bei 82 Punkten verlaufende Trendlinie T1 vollzogen. Ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend ist damit etabliert, die Deflationsängste an den Finanzmärkten dürften wieder dramatisch zunehmen. So gesehen lässt sich T1 als Grenze definieren, an der Inflations- in Deflationssorgen umschlagen.
Das charttechnische Indexziel der jetzt zu erwartenden Aufwärtsbewegung reicht bis auf etwa 90 Punkte. Dort endeten in den vergangenen Jahren alle großen Aufwärtsbewegungen des Dollar. An dieser Marke wäre dann auch die große Untertasse, die seit Mitte 2010 alle mittelfristigen Trends überlagerte, vollständig ausgebildet.
Doch erst ein Ausbruch auch aus dieser Untertasse nach oben bedeutete einen Regimewechsel im Dollar und ein Ende seines säkularen Abwärtstrends. Die zeitliche Ausdehnung der Untertasse spielt für das Ausmaß des neuen Trends eine große Rolle. Die Untertasse aus 2011 birgt somit das Potenzial für einen Dollar-Indexanstieg über 90 Punkte hinaus.