Chinesischer Immobilienkonzern Evergrande-Milliarden blockiert – Jahresabschluss kommt später

China, Shenzhen: Der Hauptsitz von Evergrande (l). Der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande steckt in größeren Schwierigkeiten als bisher bekannt. Quelle: dpa

Der ins Schleudern geratene chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat größere finanzielle Probleme als bislang gedacht. Banken blockieren Milliarden einer Tochterfirma.

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Der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande steckt in größeren Schwierigkeiten als bisher bekannt. Seine Tochterfirma Evergrande Property Services entdeckte bei der Erstellung ihres Jahresabschlusses ein milliardenschweres Problem: Bankguthaben von 13,4 Milliarden Yuan (1,9 Mrd Euro) seien als Sicherheit für Garantien verpfändet worden, teilte der konzerneigene Gebäudedienstleister am Dienstag mit. Die betreffenden Banken blockierten das Geld. Das Unternehmen will den Fall jetzt untersuchen. Der Mutterkonzern sprach von einem „großen Vorfall“.

Der Handel mit Aktien von Evergrande und seinen Töchtern in Hongkong war am Montag überraschend ausgesetzt worden. Evergrande Property Services galt lange als Goldesel des Konzerns. Die selbst börsennotierte Sparte wurde zuletzt höher bewertet als ihr Mutterkonzern. Evergrande selbst hatte angesichts seiner Geldnot versucht, die Mehrheit an der Tochter zu verkaufen. Die Gespräche mit dem Interessenten Hopson Development scheiterten aber im Oktober.

Hinzukommt, dass Evergrande, die Gebäudedienstleistungssparte und die ebenfalls an der Börse gelistete E-Auto-Tochter Evergrande New Energy Vehicle Group ihre Jahresabschlüsse nach eigener Einschätzung nicht wie vorgesehen bis Ende März vorlegen. Damit ergeht es dem Konzern wie mehreren anderen Immobilienunternehmen des Landes. Als Gründe nannte Evergrande aufwendige Prüfungen und die Auswirkungen der jüngsten Corona-Welle.

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Der Konzern steckt in einer tiefen Krise und gilt als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen. Evergrande hatte Schulden von mehr als 300 Milliarden Dollar angehäuft. Im Januar kündigte der Konzern einen Plan zur Restrukturierung an. Das Unternehmen muss Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihengläubiger fristgerecht bezahlen zu können. Einige Experten befürchten eine „Ansteckungsgefahr“ für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus.

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