Der chinesische Daimler-Partner BAIC liebäugelt Insidern zufolge mit einer Anhebung seiner Beteiligung am Stuttgarter Autobauer. Vertreter des BAIC-Tochterunternehmens BAIC Motor Corp Ltd hätten bei Investoren-Konferenzen Mitte Oktober auf die Frage nach der künftigen Beziehung zwischen BAIC und Daimler gesagt, beide Seiten seien bereit, ihren Anteil an der jeweils anderen Seite auszubauen, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters.
Daimler-Aktien bauten am Montag nach der Reuters-Meldung zu BAIC ihre Gewinne aus und notierten gegen Mittag knapp zwei Prozent im Plus. Auch das Bundeswirtschaftsministerium verfolgt die Vorgänge: Das Ministerium schaue sich die Entwicklung aufmerksam an, aktuell handele es sich aber nur um Ankündigungen, sagte eine Sprecherin.
Daimler hatte erst am Freitag in einer Pflichtmitteilung erklärt, dass die Bank HSBC rund 5,2 Prozent der Stimmrechte direkt und indirekt kontrolliere. „Entsprechend Wertpapierhandelsgesetz hat uns die HSBC in Form einer Stimmrechtsmitteilung über die Schwellenüberschreitung von fünf Prozent einschließlich Finanzinstrumenten am 15.11.2019 informiert“, teilte Daimler mit.
Ein Firmensprecher ergänzte, der chinesische Markt sei ein entscheidender Erfolgsbaustein für Daimler, sowohl im Vertrieb als auch bei der Produktentwicklung und Produktion. Daimler und Beijing Automotive (BAIC) verbinde eine langjährige strategische Partnerschaft. Von BAIC war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
BAIC hatte sich in der Vergangenheit bereits des Geldinstituts bedient, um seinen ursprünglichen Anteil an Daimler aufzubauen. Der chinesische Autobauer hatte im Juli fünf Prozent an Daimler erworben. Er verschaffte sich damit Einfluss auf den deutschen Premiumhersteller vor dem Hintergrund des Aufstiegs von BAIC-Konkurrent Geely zu Daimlers Großaktionär im vergangenen Jahr. Geely hält knapp zehn Prozent am Stuttgarter Konzern.
