Cost Averaging Ein Effekt verpufft an der Realität

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Warum so mancher Vergleich hinkt

Welche Märkte noch Chancen bieten
DeutschlandDer deutsche Aktienmarkt ist im Mai heiß gelaufen. Der Dax erreichte ein neues Rekordhoch von 8557,86 Punkten. Seit Jahresbeginn ein Plus von 9,7 Prozent*. In den vergangen Wochen ging es allerdings wieder etwas abwärts.Kurs-Buch-Verhältnis: 1,54Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 6,5Kurs-Gewinn-Verhältnis: 11,9Dividendenrendite: 3,16Keppler-Urteil: Kaufen *Stand: 31.05.2013 (Quelle: Analysehaus Keppler) Quelle: dpa
DänemarkDänische Anleihen genießen den Status als sicheren Hafen. Dänische Aktien stehen bei den Investoren allerdings nicht besonders hoch im Kurs. Seit Jahresbeginn hat der wichtigste dänische Index, der OMX Copenhagen 20, gerade mal acht Prozent zugelegt. Für Keppler ist der Markt trotzdem noch zu teuer.Kurs-Buch-Verhältnis: 2,49Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 10,9Kurs-Gewinn-Verhältnis: 17,9Dividendenrendite: 2,01Keppler-Urteil: Verkaufen Quelle: dpa
FrankreichDer französische Leitindex CAC 40 hat seit Jahresbeginn 8,5 Prozent zugelegt. Frankreichs Wirtschaft bereitet immer mehr Sorgen und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone droht zum Sorgenkind zu werden.Kurs-Buch-Verhältnis: 1,31Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 7,9Kurs-Gewinn-Verhältnis: 16,1Dividendenrendite: 3,60Keppler-Urteil: Kaufen Quelle: dapd
ItalienItaliens Wahldebakel lähmte die Börsen und die weiterhin schwächelnde Wirtschaft beschert den Anlegern Sorgenfalten. Diese trauten sich nur zögerlich in den italienischen Aktienmarkt. Der FTSE MIB legte bis Ende Mai nur rund vier Prozent zu. Keppler sieht für den Markt noch Aufholchancen.Kurs-Buch-Verhältnis: 0,82Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 3,8Kurs-Gewinn-Verhältnis: 17,6Dividendenrendite: 3,72Keppler-Urteil: Kaufen Quelle: dpa
JapanDie Geldflut der japanischen Notenbank sucht ihresgleichen. Mit ihrer lockeren Geldpolitik möchte die Bank of Japan die japanische Wirtschaft ankurbeln. Das billige Geld fand seinen Weg in den Aktienmarkt. Dieser stieg aber auch, weil der Yen deutlich verlor. Der Nikkei hat seit Jahresbeginn fast 33 Prozent zugelegt. In Euro umgerechnet liegt das Plus allerdings nur bei 16,5 Prozent.Kurs-Buch-Verhältnis: 1,30Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 8,6Kurs-Gewinn-Verhältnis: 21,3Dividendenrendite: 1,82Keppler-Urteil: Kaufen Quelle: rtr
SchweizDie Diskussionen über Steueroasen und Steuersünder füllen die Schlagzeilen. Die Schweizer Banken versuchen immer weiter sich vom Image der Steueroasen zu lösen. Dabei hat der Schweizer Aktienmarkt im Hintergrund eine erstaunliche Performance hingelegt. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 18,5 Prozent zu Buche. Dem Analysehaus Keppler ist der Schweizer Aktienmarkt deshalb bereits zu heiß.Kurs-Buch-Verhältnis: 2,54Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 14,4Kurs-Gewinn-Verhältnis: 19,5Dividendenrendite: 2,83Keppler-Urteil: Verkaufen Quelle: ZB
SingapurDie Adresse für günstige Spitzensteuersätze. Doch auch als Finanz- und Börsenplatz wird Singapur immer beliebter. Der Aktienmarkt Singapurs gewann seit Jahresbeginn zwar nur fünf Prozent dazu, das Analysehaus Keppler bewertet den Aktienmarkt dafür allerdings auch nicht als zu teuer und rät noch einzusteigen.Kurs-Buch-Verhältnis: 1,51Kurs-Cash-Flow-Verhältnis: 10,6Kurs-Gewinn-Verhältnis: 12,9Dividendenrendite: 3,19Keppler-Urteil: Kaufen Quelle: dpa

Ein beliebtes Argument der Anbieter besteht darin, dass sie die Vorteilhaftigkeit der regelmäßigen Anlage eines bestimmten Betrags gern im Vergleich zur Anlage einer konstanten Stückzahl von Fondsanteilen herausstellen. Die Alternative mit dem Betrag erweist sich dann regelmäßig als rechnerisch vorteilhafter. Ein solches Argument ist allerdings fadenscheinig, wenn man bedenkt, dass kaum jemand auf die verrückte Idee kommen dürfte, Monat für Monat so und so viele Fondsanteile zu unterschiedlichen Preisen zu kaufen, solange die Möglichkeit besteht, den Cost Average-Effekt zu nutzen.

Hier oder da wurden auch Vergleiche mit Einmalanlagen angestellt. Diese Anlagen erwiesen sich zwar überwiegend als vorteilhafter im Vergleich zum Cost Averaging; aber die Vergleiche hinkten von vornherein daran, dass eine einmalige Anfangsinvestition in einen Fonds methodisch nur schwer mit vielfachen Zahlungen für einen Fondssparplan verglichen werden kann.

Wer bei allem bis hierher vorgebrachten Wenn und Aber trotzdem noch mit einem Fondssparplan liebäugelt, sollte neben unruhigen Börsen und ihrer Wirkung auf das Ergebnis von Sparplänen, neben Fonds, die vom Markt verschwinden, und Argumenten, die sich bei genauer Prüfung als fadenscheinig erweisen, noch eine Reihe weiterer Punkte beachten: geplante Spardauer, der Börsenentwicklung angepasste flexible Exitplanung, damit der Cost Average-Effekt zum Ende des Sparvorgangs nicht negativ wirkt, bisherige Entwicklung der in Aussicht genommenen Fonds, möglicher Fondsmanagerwechsel, Kosten und Steuern.

Was den letzten Punkt betrifft: Mit der Einführung der Abgeltungsteuer Anfang 2009 hat der Staat den Fondssparern einen Bärendienst erwiesen, weil von da an neben laufenden Erträgen auch Wertsteigerungen der seitdem gekauften Fondsaneile besteuert werden. Nicht auszuschließen ist, dass die Abgeltungsteuer in der neuen Legislaturperiode sogar von 25 Prozent zuzüglich Soli und Kirchensteuer erhöht wird.

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