Das krisenfeste Depot Anleger retten sich ins Wochenende

Thema Nummer eins: Coronavirus. Quelle: dpa

Am Freitag nehmen Investoren nach einer starken Handelswoche Gewinne mit, die Aktienmärkte geben deutlich nach. Das krisenfeste WiWo-Depot hingegen hält sich konstant.

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Bis Donnerstag lief die Woche an der Börse sensationell; Aktien holten ihre schweren Verluste der Vorwochen in Rekordtempo auf. Mancher wähnte den Bärenmarkt nach mehr als 20 prozentiger Zwischenrally etwa im Dow Jones sogar schon wieder vorbei. Kurzfristig hat sich diese Hoffnung zerschlagen; alle wesentlichen Aktienindizes drehten Freitag deutlich ins Minus. Das allerdings war auch zu erwarten: In diesen unsicheren Zeiten nehmen Anleger die schönen Gewinne lieber mit ins Wochenende. Dass es heute ins Minus gehen würde, war deshalb gestern an dieser Stelle bereits prognostiziert worden.

Auch langfristig ist es für Entwarnung viel zu früh. Zumal der Trend beim Auslöser des Crashs, der Corona-Pandemie, nach wie vor schlecht aussieht. Global steigen die registrierten Neuinfektionen nach Daten der Johns-Hopkins-Universität weiter schnell an. Ohne Trendwende dort dürfte es auch am Aktienmarkt allenfalls für Zwischenrallys reichen.

Setzt sich die Serie der schlechten Nachrichten in Sachen Corona am Wochenende fort, könnte auch Montag – wie in den vergangenen Wochen immer – ein ungemütlicher Tag an der Börse werden. Auf der anderen Seite tut sich dann womöglich auch wieder die eine oder andere Möglichkeit auf. Wir halten dafür den Kassenbestand im Corona-festen Depot konstant und fassen heute keine neue Aktie an. Das Depot schlug sich am schwachen Freitagshandel mit einem Mini-Minus von 0,15 Prozent ordentlich und knöpfte dem MSCI World (-2,9 Prozent) einige Prozentpunkte Rendite ab.

Was lief gut?

Einmal mehr deutlich stieg, wie bereits gestern, die Aktie von Drägerwerk. Sie liegt inzwischen gegenüber Einstand um über 80 Prozent vorne. Der „Spiegel“ zitierte Unternehmenschef Stefan Dräger am Freitag mit der Forderung, dass Klarheit darüber herrschen müsse, wer die vom Unternehmen zusätzlich produzierten Beatmungsgeräte erhalte. Dräger fordert, Kliniken, die Corona-Patienten mit akutem Lungenversagen behandeln, bevorzugt zu beliefern. Die Bundesregierung hatte beim Konzern aus Lübeck Anfang des Monats 10.000 Beatmungsgeräte bestellt. Die Aktie, die wir gestern leicht reduziert haben, bleibt im Depot.

Was lief schlecht?

Donnerstag und Freitag machten Nachrichten die Runde, wonach große Modekonzerne wie Adidas, Deichmann oder H&M ihre Mietzahlungen wegen der Corona-Pandemie aussetzen wollen. Das ließ die ohnehin schlecht dastehenden börsennotierten Vermieter von Gewerbeflächen wie den Hamburger Einkaufszentrum-Betreiber Deutsche Euroshop abstürzen. Auch Wohnimmobilien-Konzerne wie Vonovia und LEG verloren in diesem Umfeld deutlich. Bei LEG bleibt es dabei, dass der große Aktienverkauf von Aufsichtsratschef Michael Zimmer Anfang der Woche zu 88 Euro das Stück ein Warnsignal für Anleger ist. Wir haben deswegen unsere Position bei 90 Euro abgesichert und verkaufen, wenn die Aktie unter diese Marke fällt. Dass Zimmers Gremiumskollege Johannes Ludewig Mittwoch beim Kurs von rund 98 Euro ein paar Euro in LEG gesteckt hat, ändert daran nichts. Aktuell notiert LEG bei etwa 93 Euro.

Name/
ISIN
Bestand
(in Stück)
Einstandskurs
(in Euro)
aktueller Kurs
(in Euro)
Differenz
(in Prozent)
Bestand
(in Euro)
Drägerwerk/
DE0005550636
2051,293,582,60%1.870,00
Euronext/
NL0006294274
226866,35-2,40%1.459,70
Gilead/
US3755581036
2463,566,354,50%1.592,40
LEG/
DE000LEG1110
1597,4692,88-4,70%1.393,20
Nasdaq/
US6311031081
1883,6882,5-1,40%1.485,00
Sanofi/
FR0000120578
2076,5876,830,30%1.536,60
Spotify/
LU1778762911
141101110,90%1.554,00
Swiss Prime Site/
CH0008038389
1791,5591,1-0,50%1.548,70
Take Two Interactive/
US8740541094
1599,4299,50,10%1.492,50
Teamviewer/
DE000A2YN900
562734,1426,40%1.911,84
Vonovia/
DE000A1ML7J1
3443,9942,27-3,90%1.437,18
Kasse1.883,97
Summe19.165,09
Veränderung
(seit Einstand in Euro)
1.169,34
Veränderung
(seit Einstand in Prozent)
6,10%
zum Vergleich:
MSCI World (Euro)
1,30%
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