Dax aktuell Bilanzsaison auf der Zielgeraden

Am Dienstag legen einige Nachzügler der zu Ende gehenden Bilanzsaison ihre Geschäftszahlen vor, darunter RWE, Henkel und Infineon. Ob die Zahlen Anleger in Kauflaune versetzen werden, darf allerdings bezweifelt werden.

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Dax, Kurse, Aktien, Börse, Frankfurt Quelle: dpa

Frankfurt Die Woche begann für den Deutschen Aktienindex wenig vielversprechend – und der Dienstag dürfte keine Wende bringen. Auf außerbörslichen Handelsplattformen notiert der Dax am frühen Dienstagmorgen bei 13.080 Punkten und damit annähernd auf dem Niveau des Vorabends.

Am Montag war der Dax mit einem Verlust von 0,4 Prozent bei 13.074 Punkten aus dem Handel gegangen. Nicht viel besser erging es dem Index der mittelgroßen Firmen, dem MDax. Auch er verzeichnete ein Minus von 0,8 Prozent. Viele Analysten rechneten schon länger mit einer Korrektur und sahen nun die Zeit dafür gekommen.

Kaum Impulse liefern die asiatischen Börsen: Anleger in Japan zeigen sich unentschlossen, der Leitindex Nikkei verändert sich kaum. Abwärts geht es an der Börse in Schanghai: Der Shanghai Composite Index lag zur Halbzeit am Dienstag ein halbes Prozent im Minus.

An der Frankfurter Börse blicken Anleger am Dienstag vor allem auf die Nachzügler der zu Ende gehenden Bilanzsaison. Interessieren dürften vor allem die Zahlen des Energiekonzerns RWE, ein Schwergewicht im Dax, der am Morgen erfreuliche Neun-Monats-Zahlen vorlegte.

Die beiden anderen Dax-Mitglieder auf der Beobachtungsliste der Anleger heißen Henkel und Infineon. Der Düsseldorfer Konsumgüterhersteller legt Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vor, der Halbleiterproduzent mit Sitz in Neubiberg im Landkreis München hat sein Geschäftsjahr bereits am 30.9. beendet und berichtet am Dienstag über das vierte Quartal.

Interessant wird es auch im MDax, dem Index der mittelgroßen Unternehmen: Dort legen mit der Aareal Bank und der Deutsche Wohnen ein Immobilienfinanzierer und ein Immobilienunternehmen Zahlen über das dritte Geschäftsquartal vor. Wegen der anhaltend hohen Nachfrage auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt dürften die Gewinne aus dem operativen Geschäft wie bereits bei den Konkurrenten Vonovia und LEG im dritten Quartal gestiegen sein.

Im Technologieindex informiert der Internet- und Mobilfunkanbieter United Internet über ein erfreuliches Neun-Monats-Ergebnis. Dank neuer Kundenverträge stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um zwölf Prozent. Zu verdanken hat United Internet dies auch dem vor kurzem übernommenen Mobilfunkanbieter Drillisch, der das Ebitda sogar um 25 Prozent steigern konnte.

Ganz anders die Situation beim angeschlagenen Hersteller für Windkraftanlagen, Nordex. Wegen der anhaltenden Auftragsflaute hat das Rostocker Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr senken müssen. Beim Umsatz werden 2017 weniger als 3,1 Milliarden Euro erwartet, teilte das im TecDax notierte Unternehmen am Dienstag in Hamburg mit. Bislang hatte Nordex einen Werte zwischen 3,1 und 3,3 Milliarden Euro angepeilt, nach knapp 3,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Im dritten Quartal ging der Erlös überraschend stark zurück. Er sank um gut vier Prozent auf 818,3 Millionen Euro. Experten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Die gesenkte Umsatzprognose könnte die Aktie weiter belasten – diese steht seit Monaten stark unter Druck.

Auch im Index der kleineren Werte, dem SDax stehen gleich eine ganze Reihe von Quartalszahlen an. Finanzdienstleister MLP, Baudienstleister Bilfinger, Hafenbetreiber HHLA, das Transport- und Logistikunternehmen Hapag Lloyd, die Beteiligungsfirma Indus, die Bausparkasse Wüstenrot & Württembergische und nicht zuletzt der Fußballclub Borussia Dortmund informieren über die Geschäfte im abgelaufenen Quartal.

Auf Konjunkturseite blicken Anleger auf die vorläufigen Zahlen zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal. Erwartet wird ein Wachstum um 0,6 Prozent. Der ZEW-Index Konjunkturerwartungen für November wird einen Hinweis auf die Zukunft geben. Er gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Erwartet wird, dass der Optimismus der befragten Experten aus Banken, Versicherungen und den Finanzabteilungen von Großunternehmen auch im November anhält.

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