Dax aktuell Börse auf Erholungskurs

Der deutsche Leitindex dürfte mit einem deutlichen Plus in die neue Handelswoche starten. Offenbar ist der Nordkorea-Konflikt an der Börse abgehakt, wichtige Konjunkturdaten stehen im Vordergrund.

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Dax aktuell: Dax kratzt an der 11.000-Punkte-Marke Quelle: dpa

Frankfurt Ein erneuter Raketentest Nordkoreas und ein Anschlag in London hatten Europas Anleger noch am vergangenen Freitag verunsichert. Der Dax verlor am letzten Handelstag der vergangenen Woche 0,2 Prozent auf 12.518 Punkte. Doch am heutigen sieht die Börsenwelt wieder ganz anders aus: Die Frankfurter Benchmark notiert vorbörslichen Indikatoren zufolge bei 12.588 Zählern und damit 70 Punkte über dem Vorwochenschluss.

Denn die Vorgaben aus Übersee sind positiv. An den US-Börsen schloss der S&P-Index erstmals bei 2500 Punkten, nachdem alle drei Kern-Indizes im Verlauf neue Rekordmarken erreicht hatten. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 22.268 Punkte. Der breiter gefasste S&P legte um 0,2 Prozent zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,3 Prozent auf 6448 Zähler. Auf Wochensicht stieg der Dow um fast 2,2 Prozent, der S&P um knapp 1,6 Prozent und die Nasdaq um etwa 1,4 Prozent.

Der erneute Raketentest Nordkoreas über Japan hinweg hat die dortige Börse nicht vom Kurs abgebracht. Der Nikkei-Index stieg am Freitag um 0,5 Prozent auf 19.909 Punkte. „Ein neuer Tag, ein neuer Raketentest", schrieben die Analysten der ING-Bank in einem Kommentar. Der Markt nehme zwar Notiz davon, er habe sich an dieses Säbelrasseln aber gewöhnt. „Ich glaube, was das angeht, wird der Markt unempfindlicher", sagte der Chefökonom Scott Brown vom Finanzdienstleister Raymond James. Die von Nordkorea abgefeuerte Rakete flog über Japan hinweg und stürzte anschließend rund 2000 Kilometer östlich der Insel Hokkaido in den Pazifik.

Experten zufolge steht am Markt die kommende Sitzung der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch im Fokus. Diskutiert wird, ob die Fed dann als erste der großen Notenbanken die Abkehr von der seit der Finanzkrise betriebenen Geldflut einleitet. „Die kommende Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed ist eine weitere wichtige Wegmarke bei der Normalisierung der amerikanischen Geldpolitik“, betont Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner.

Fed-Chefin Janet Yellen werde am Mittwoch wohl den Startschuss für den Abbau der billionenschweren Wertpapier-Bestände ihres Hauses geben. „Viel wichtiger sind aber Hinweise auf die weitere Zinspolitik", fügte Weidensteiner hinzu. Yellen könne diejenigen auf dem falschen Fuß erwischen, die nicht mit einer weiteren Zinsanhebung vor dem Jahresende rechnen. Investoren taxieren die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts derzeit auf etwas mehr als 50 Prozent. Er gehe zwar weiter von einer Anhebung im Dezember aus, sagte Anlagestratege Carsten Klude vom Bankhaus MM Warburg. „Allerdings könnte die bislang von der US-Notenbank postulierte Annahme von drei Zinserhöhungen im Jahr 2018 zu optimistisch sein.“

Eine neue Welle von Konjunkturdaten wird Anleger in der neuen Woche ebenfalls auf Trab halten: In Deutschland steht am Dienstag der ZEW-Index auf dem Terminplan, der die Stimmung der Börsenprofis widerspiegelt. Hinzu kommen Barometer der deutschen und europäischen Einkaufsmanager (jeweils Freitag) und der europäischen Verbraucher (Donnerstag). Experten rechnen mit einem leichten Rückgang. Aus den USA kommen unter anderem die Baubeginne (Dienstag). Hier dürften sich die Überschwemmungen durch den Wirbelsturm „Harvey“ negativ bemerkbar machen, prognostizierten Analysten. Wegen des Hurrikans „Irma“ sei vorerst auch keine Besserung in Sicht.

Mit Grand City Properties zieht in der neuen Woche die sechste Immobilienfirma in den MDax ein. Dazu gesellt sich die „neue“ Metro, in der nach der Ausgliederung der Media/Saturn-Gruppe in die Schwesterfirma Ceconomy der Lebensmittel-Groß- und Einzelhandel gebündelt ist. Im SDax debütieren der Lieferdienst Delivery Hero sowie der Grand-City-Mehrheitseigner Aroundtown. Die Zusammensetzung von Dax und TecDax ändert sich nicht.

Auch die Bundestagswahl wirft bereits ihren Schatten voraus - allerdings nur einen kleinen. Denn Börsianer erwarten weder bei einer Wiederwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel noch bei einem Sieg der SPD unter Herausforderer Martin Schulz einen drastischen Kurswechsel in der Politik.

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