Dax aktuell Dax dürfte unter 12.000 Punkte rutschen

Mit der Ankündigung von Strafzöllen gegen China hat Donald Trump die Märkte verunsichert. Der Dax dürfte deutlich niedriger starten. Im Fokus: Börsengang der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS.

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Für den Leitindex geht es nach unten. Quelle: dpa

Frankfurt An eine Erholung am deutschen Aktienmarkt ist an diesem Freitag nicht zu denken – zu viele Sorgen treiben die Anleger um, darunter: steigende US-Zinsen, ein möglicher Handelskrieg und der Facebook-Skandal. Bereits am Donnerstag hat der Dax kräftig Federn gelassen. Der Leitindex schloss 1,7 Prozent tiefer bei 12.100 Punkten. Und es könnte noch schlimmer kommen: Vorbörslich wird der Dax rund 1,5 Prozent tiefer bei 11.890 Punkten erwartet.

Auch die Vorgaben aus dem Ausland verheißen keine positiven Kursentwicklungen: In den USA schickte der US-Präsident Donald Trump mit seiner Ankündigung, China mit Strafzöllen zu belegen, die Märkte auf Talfahrt. Dabei ließ Trump die Anleger über die Details seiner angekündigten China-Zölle im Unklaren. So soll erst in den kommenden Wochen geklärt werden, welche Güter genau mit Strafzöllen belegt werden. „Das sorgt für Unsicherheit. Ebenfalls ist offen, wie die Chinesen reagieren werden“, gab Michael Feroli, Chefökonom von JP Morgan Chase, zu bedenken.

Der Leitindex Dow Jones hat zum Handelsschluss um 2,9 Prozent auf 23.957 Punkte nachgegeben. Der breiter gefasste S&P-500 sank 2,5 Prozent auf 2643 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 2,4 Prozent auf 7166 Punkte.

Auch der Volatilitätsindex VIX zog an und lag zeitweise bei über 22 Punkten. Der Index gibt die erwarteten Schwankungen des S&P 500 an und gilt daher auch als Angstbarometer der Wall Street. Je höher der Wert, desto unruhiger die Märkte. Ende vergangener Woche lag der VIX noch bei 16 Zählern.

Auch die asiatischen Märkte reagierten empfindlich auf Donald Trumps China-Politik: Der Leitindex Nikkei 225 büßte zum Handelsschluss 4,5 Prozent ein. Auf den Verkaufslisten standen vor allem solche Unternehmen, die besonders vom chinesischen Markt abhängig sind. Der Roboterhersteller Fanuc verlor 4,7 Prozent und die Chiphersteller-Lieferanten Advantest und Tokyo Electron 4,1 Prozent beziehungsweise 5,7 Prozent.

Auch die geplante Ernennung des außenpolitischen Hardliners John Bolton zum neuen Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump drückte auf die Stimmung von Investoren. Der Dollar fiel im Vergleich zur Euro um 0,3 Prozent. Zuletzt kostete ein Dollar 1,23 Euro.

Die Verunsicherung treibt die Investoren weg aus den Aktien hin zu sicheren Häfen wie Staatsanleihen und Gold: So sank die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen am Donnerstag so stark wie zuletzt im September 2017, als Investoren Bond-Preise in die Höhe trieben. Die Rendite war in den vergangenen Wochen immer dichter an die Drei-Prozent-Marke gerückt, fiel am Donnerstag jedoch wieder deutlich zurück und lag am Nachmittag bei 2,8 Prozent.

Auch die Gold-Futures zogen an. Eine Feinunze des Metalls kostete am Freitagmorgen 1,340 US-Dollar und damit 0,9 Prozent höher als am Vortag. Insgesamt hat sich das Edelmetall in den vergangenen drei Monaten um 4,3 Prozent verteuert, zeigen die Daten des Finanzdienstleisters Reuters.

Auf der Unternehmensseite dürfte bei den Anlegern am Freitag der Börsengang der Fond-Tochter der Deutschen Bank, DWS, im Vordergrund stehen. So wurde am Donnerstagabend bekannt, dass die Aktien des Unternehmens zu 32,50 Euro auf den Markt kommen werden.

Der Börsengang dürfte jedoch vom Kursrutsch der Deutschen Bank überschattet werden. Am Donnerstag war der Kurs der Deutschen Bank auf 11,65 Euro gesackt – so tief wie seit der Vertrauenskrise im Herbst 2016 nicht mehr. Grund ist die Angst der Investoren vor schwächer als erwarteten Zahlen im ersten Quartal und Zweifel am Geschäftsmodell.

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