
Frankfurt Nach der Ankündigung von US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Exporte wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Freitag auf Talfahrt gehen. Am Donnerstag hatte er wegen Spekulationen auf eine aggressivere Geldpolitik der US-Notenbank Fed zwei Prozent im Minus bei 12.190,94 Punkten geschlossen. Vor Börsenstart notierte er noch niedriger bei etwa 12.090 Punkten und somit 0,6 Prozent niedriger als zum Vortagsschluss.
„Die Welt steht am Rande eines Handelskrieges“, sagte Robert Carnell, Chef-Analyst für den asiatisch-pazifischen Raum bei der ING Bank. „So fangen Rezessionen an.“
Daneben richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf zwei weitere politische Entscheidungen am Wochenende: Die italienische Parlamentswahl und den SPD-Mitgliederentscheid zur Fortsetzung der großen Koalition. „Nachdem die Fünf-Sterne-Bewegung ihren Plan für ein Referendum über den Ausstieg aus dem Euro vorerst aufgegeben hat, haben sich die Märkte im Hinblick auf die Parlamentswahl in Italien entspannt“, sagte Julien-Pierre Nouen, Chef-Wirtschaftsstratege des Vermögensverwalters Lazard Freres Gestion. Entscheidend sei, ob die neue Regierung mit Reformen das schwächelnde Wirtschaftswachstum fördern und die Staatsverschuldung reduzieren könne. Ein Nein der SPD zur Groko sei unwahrscheinlich, sagte Felix Herrmann, Anlagestratege beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. Sollte es doch dazu kommen, sei eine CDU-geführte Minderheitsregierung das wahrscheinlichste Szenario.
An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland nachgegeben. Der Dow Jones beendete die Sitzung 1,7 Prozent und der Nasdaq 1,3 Prozent tiefer. Der S&P500 fiel um 1,3 Prozent.
In Tokio gab der Nikkei-Index am Freitag um 2,5 Prozent auf 21.182 Zähler nach. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,5 Prozent auf 3259 Punkte.