Dax-Vorbericht „Es gibt eine Vertrauenskrise an den Märkten“

Zurzeit herrscht an den Finanzmärkten Unsicherheit, bedingt durch Großbritanniens langwierigen Austritt aus der EU. Anleger trennen sich von Finanz- und Tourismuswerten. Kommt heute ein neuer Erholungsversuch?

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Die Nachwehen des Brexit-Schocks trüben die Stimmung an der Börse. Quelle: dpa

Frankfurt/Düsseldorf An den internationalen Finanzmärkten herrscht der Kater nach dem Brexit-Votum noch an. Die Börsen in Europa, Asien und Amerika verzeichnen heftige Kursverluste. Experten beziffern die Kapitalvernichtung allein in den beiden Handelstagen Freitag und Montag mit global fünf Billionen Dollar.

Als Belastung Nummer 1 wertet Markteilnehmer die Aussicht auf eine möglicherweise lange Periode der Unsicherheit, weil nun ausgehandelt werden muss, wann und unter welchen Bedingungen Großbritannien die Europäische Union verlässt. „Es gibt eine Vertrauenskrise an den Märkten“, sagte Todd Morgan, Verwaltungsratsvorsitzender des Anlageberaters Bel Air Investment Advisors. Und beruhigt gleichzeitig: „Aber es gibt eine Menge Geld, das herumliegt, und die Zinsen sind niedrig. Die Welt wird überleben.“

Nach den drastischen Kursverlusten der vergangenen Tage werden Börsianern zufolge heute aber einige Anleger die Gelegenheit zum Wiedereinstieg in den deutschen Aktienmarkt nutzen. Die Broker von IG Markets sehen den Deutschen Leitindex zur Eröffnung rund 150 Indexpunkte über seinem gestrigen Schlusskurs von 9268 Zählern (-3%).

VW-Aktionäre werden auf Amerika schauen: Heute läuft die Frist für eine Einigung zwischen VW und US-Klägern ab. Der Entwurf eines Vergleichs muss bei Gericht in San Francisco eingereicht werden und wird öffentlich gemacht.

Der politische Dienstag beginnt mit einer Sondersitzung des deutschen Bundestages zum Thema Brexit und einer Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel. Zudem steht ein EU-Gipfeltreffen auf der Agenda - mit dem britischen Noch-Premier David Cameron.
In Tokio stieg der Nikkei-Index am Dienstag um 0,6 Prozent auf 15.394 Punkte. Der Shanghai Composite rückte um 0,1 Prozent auf 2899 Zähler vor.

An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index der Standardwerte 1,5 Prozent tiefer auf 17.140 Punkten geschlossen. Der breiter gefasste S&P gab um 1,8 Prozent auf 2001 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 2,4 Prozent auf 4594 Zähler.

In Tokio stieg der Nikkei-Index am Dienstag um 0,6 Prozent auf 15.394 Punkte. Der Shanghai Composite rückte um 0,1 Prozent auf 2899 Zähler vor.

Die Nachwehen des Brexit-Schocks trüben auch die Stimmung an der Börse in Tokio. Nach der rasanten Talfahrt vom vergangenen Freitag und einer leichten Erholungstendenz am Montag notierte der Nikkei-Index für 225 führende Werte zur Handelsmitte ein Minus von 0,3 Prozent und sank auf 15.259 Zähler.

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