Der große Finanzmarktrückblick Das wurde 2017 aus 100.000 Euro

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Gold glänzt nur für Dollar-Investoren



Platz 18: Gold
Auch hier war es der starke Euro, der das Investment verdarb und von 100.000 in Gold investierten Euro nur noch 98.390 Euro übrig ließ. Der an den Weltbörsen in Dollar gehandelte Goldpreis selbst stieg dagegen 2017 um mehr als zwölf Prozent. Attraktiv wurde Gold dabei in den Augen der Anleger vor allem durch das generell niedrige Zinsniveau. Hinzu kommt, dass der Rohstoff Gold im Vergleich zu Aktien als unterbewertet gilt.

Platz 17: Deutsche Staatsanleihen
Ihre Tiefstände aus dem Jahr 2016 haben die Renditen deutscher Staatsanleihen – ebenso wie die Inflationsraten – hinter sich gelassen. Die Kursverluste waren moderat: Wer 100.000 Euro in deutsche Bundesanleihen quer über alle Laufzeiten investierte, verlor damit 1.450 Euro. Im Jahr 2016 hatte das Plus noch bei über vier Prozent gelegen.

Platz 16: Öl
Bis zum Sommer ging es mit dem Ölpreis noch kräftig bergab. Hohe Lagerbestände und die steigende Förderung in den USA ließen den Ölpreis sinken. Seither hat jedoch eine Rally eingesetzt. Dazu trugen die Förderkürzungen der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) und Unruhen in Saudi-Arabien bei. Auf Jahressicht stieg der Preis für Terminkontrakte auf Öl der Nordseesorte Brent um 19 Prozent. Auch Öl wird indes in Dollar gehandelt, so dass Anleger der Euro-Zone mit 100.000 investierten Euro nur 4.100 Euro Gewinn machten.

Platz 15: Aktien Euro-Zone

Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im vergangenen Jahr um schätzungsweise 2,4 Prozent gewachsen, was den Zusammenhalt in der Wirtschafts- und Währungsunion stärkt. Als treibende Kraft für den Aufschwung gilt die ultra-expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die niedrigen Zinsen machen die hohe Verschuldung von Unternehmen und privaten Haushalte tragbar und lassen Konsum und Investitionen steigen. Das spiegelt sich auch an der Börse wider. Der Blue-Chip-Index Euro Stoxx 50 für die größten Aktien in der Euro-Zone gewann im vergangenen Jahr 6,49 Prozent und machte so aus den investierten 100.000 Euro am Jahresende106.490 Euro.

Platz 14: Euro-Unternehmensanleihen mit schwacher Bonität
Despektierlich werden die Anleihen von Unternehmen, denen die Ratingagenturen nur eine schwache Bonität attestieren, Junk-Bonds (Ramschanleihen) genannt. Für Anleger waren sie jedoch auch im vergangenen Jahr wertvoll. Die niedrigen Zinsen und der wirtschaftliche Aufschwung ließen die Kurse steigen. So machen Anleger mit 100.000 Euro, in Euro-Junkbonds angelegt, 2017 einen Gewinn von 8.250 Euro.

Platz 13: Aktien Japan
Die „Abenomics“, eine Mischung aus Konjunkturprogrammen, ultralockerer Geldpolitik und Strukturreformen von Japans Regierungschef Shinzo Abe, haben Japans Börse auch im vergangenen Jahr gestützt. Dazu kam der schwache Yen. Der Nikkei-225-Index notiert so hoch wie zuletzt vor 20 Jahren und gewann seit Januar über 19 Prozent. Für in Euro rechnende Anleger blieb ein Plus von immerhin 8,25 Prozent.

Platz 12: Aktien Brasilien
Nach zwei schwierigen Jahren hat Brasilien die Rezession hinter sich gelassen. Zuletzt kam Präsident Michel Temer dabei auch seinem großen Projekt der Rentenreform ein Stück näher. Dass Temer in den größten Korruptionsskandal des Landes verwickelt ist, belastete die Börsen nur kurz. Der Ibovespa-Index legte fast 27 Prozent zu. Da jedoch der brasilianische Real zum Euro verlor, wurden aus 100.000 in den Index investierten Euro „nur“ 109.250 Euro.

Platz 11: Aktien USA

Die US-Börsen sind im vergangenen Jahr von Allzeithoch zu Allzeithoch geeilt, obwohl viele Experten immer wieder vor einer Überbewertung des Marktes warnen. Der Leitindex Dow Jones ist dennoch auf bis zu 24.876 Punkte gestiegen. Die US-Wirtschaft wächst weiter, zuletzt machte die durchgesetzte Steuerreform von US-Präsident Donald Trump den Investoren neuen Mut. Der Dow Jones Index stieg 2017 um mehr als ein Viertel. Wegen des schwachen Dollars mehrten hiesige Investoren bei einer Anlage von 100.000 Euro in den Dow ihr Kapital „nur“ um 9.730 Euro.


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