Frankfurt Der Ausstieg aus einem umstrittenen Fonds, mit dem Anleger auf die Lebensdauer von Menschen wetten, kommt die Deutsche Bank teuer zu stehen. Das Institut bildete dafür im ersten Quartal im Privatkundengeschäft Rückstellungen von 40 Millionen Euro, wie aus dem am Donnerstag vorgelegten Zwischenbericht hervorging.
Deutschlands größtes Geldhaus hatte den Investoren des „db Kompass Life 3“ vor Kurzem ein Rückkaufangebot unterbreitet. Damit können diese ihr investiertes Kapital unter Abzug zwischenzeitlich erhaltener Zahlungen zurückbekommen. In der Bank wird mit einer hohen Annahmequote gerechnet, wie es in Finanzkreisen hieß.
Der rund 200 Millionen Euro schwere Fonds wurde 2007 aufgelegt und läuft eigentlich noch bis 2015. Schätzungen zufolge haben etwa 10.000 Privatanleger Geld darin investiert. Anders als bei den beiden Vorgängerprodukten - die Lebensversicherungspolicen aufgekauft haben und im Todesfall die Versicherungssumme der Verkäufer kassieren - handelt es sich beim „db Kompass Life 3“ um ein rein synthetisches Produkt.
Der Fonds hat keinen Bezug zu realen Lebensversicherungspolicen. Der Ertrag ist vielmehr von der Lebenserwartung einer Referenzgruppe von 500 US-Bürgern abhängig. Die Anleger wetten also auf deren Lebensdauer. In den Medien hatte dies einen Aufschrei ausgelöst. Die Rede war von „Todeswetten“ der Deutschen Bank.