Deutsche Bank Dieser Anlageprofi hat jetzt Deutsche-Bank-Aktien gekauft

Bankaktien sind unbeliebt, die massiven Kursverluste der Vergangenheit sorgten dafür. Andererseits sind die Papiere jetzt billig. Ein Fondsmanager über die Gründe, warum er gerade viele Deutsche-Bank-Aktien gekauft hat.

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Aktie der Deutschen Bank Quelle: REUTERS

Aktienkauf lohnt sich dann, wenn der Kurs niedrig ist. Aber da hat der Aktienkurs der Deutschen Bank schon viele in die Irre geführt. Mancher sah vor Jahren bei 35 Euro gute Chancen für einen Kursanstieg. Vergangene Woche rutschte der Aktienkurs vorübergehend unter 10 Euro, jetzt notiert das Papier knapp unter 12 Euro.

Ist das günstig? Ja, sagt Fondsmanager Hans-Peter Schupp vom Bad Homburger Fondshaus Fidecum. Er hat in den vergangenen Wochen für einen zweistelligen Millionenbetrag Deutsche-Bank-Aktien für seinen Euroland-Aktienfonds Fidecum Contrarian Value gekauft.

Verkäufe von Assets wären eine gute Lösung

Der Fondsmanager, der gern gegen den Strom schwimmt, ist trotz der jüngsten Kursverluste der Deutschen Bank optimistisch, dass sich sein Investment auf Sicht von drei bis fünf Jahren gut entwickeln wird. Er weiß, dass er sich auf eine streng regulierte Branche eingelassen hat und dass die Bank durch die Bankenaufsicht gezwungen ist, stets eine Mindestkapitalausstattung zu haben. Aber das stört ihn nicht: „An der Börse kostet die Bank derzeit 16 Milliarden Euro, sie hat aber ein offenes Eigenkapital von 62 Milliarden Euro und ein so genanntes regulatorisches Eigenkapital von 48 Milliarden Euro. Da gibt es selbst bei weiteren Abschreibungen auf den aktuellen Buchwert noch einen großen Puffer“, sagt Schupp.

Deshalb schockt es ihn auch nicht, dass die Bank den britischen Lebensversicherer Abbey Life unter dem Wert verkauft, mit dem er in den Büchern der Bank steht.

Für ihn sind Verkäufe von Unternehmensteilen oder Kreditpaketen – also all dem, was als „Assets“ bezeichnet wird – eine gute Lösung, um die möglicherweise von Regulierern geforderte zusätzliche Kapitalausstattung zu erreichen. „Aus Sicht der Aktionäre sind die Verkäufe einer Kapitalerhöhung natürlich vorzuziehen“, sagt Schupp.

Von den aktuell düsteren Nachrichten rund um die Bank lässt sich Schupp nicht irritieren: „Nach dem Vergleichsangebot mit der hohen Strafsumme ist bei der Deutschen Bank operativ gar nichts passiert. Das war vor zwei Wochen eine Nachricht, die den Kurs massiv gedrückt hat, daraus entstanden neue Nachrichten, die den Kurs weiter gedrückt haben. Aber fundamental gab es dafür kaum Gründe“, meint Schupp.

Aktuell erholt sich der Kurs der Aktie, aber am Aktienmarkt gibt es genug Spekulanten, die an schlechten Nachrichten interessiert sind. Es sind all diejenigen, die die Deutsche Bank Aktie leerverkauft haben und all diejenigen, die nicht investiert sind und denen die Kursschwäche daher auch ganz gelegen kommt.

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