Deutsche Bank Enttäuschte Aktionäre wenden sich ab

Aus einer schnellen Einigung im Hypothekenstreit ist für die Deutsche Bank nichts geworden. Nun geht bei den Anlegern der Daumen nach unten. Doch nicht nur die Papiere von Deutschlands größter Bank gaben deutlich nach.

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Eine drohende Milliardenstrafe im US-Hypothekenstreit hat der Aktie der Deutschen Bank weiter zugesetzt. Quelle: Reuters

Frankfurt Aus Enttäuschung über anhaltende Unsicherheiten zur drohenden Mega-Strafe im US-Hypothekenstreit haben Anleger der Deutschen Bank den Rücken gekehrt. Die Aktien sackten am Montag zeitweise um 3,8 Prozent auf 11,64 Euro ab. Händler führten die Kursverluste darauf zurück, dass Bankchef John Cryan bei einem Spitzentreffen mit Vertreten des US-Justizministeriums am Rande der IWF-Herbsttagung in Washington keine Einigung über die drohende Strafzahlung erzielen konnte, wie das Handelsblatt berichtet hatte.

„Man hatte die Hoffnung, dass eine schnelle Einigung möglich ist“, sagte ein Börsianer. Analyst Heino Ruland von Ruland Research betonte, generell habe das Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht dazu beigetragen, die Nerven der Deutsche-Bank-Anleger zu beruhigen. So hatte etwa IWF-Chefin Christine Lagarde der Bank eine Reform ihres Geschäftsmodells nahe gelegt.

Im Sog des Platzhirschen verloren Commerzbank 2,1 Prozent auf 5,57 Euro. Auch zahlreiche andere europäische Geldhäuser wie Barclays, Royal Bank of Scotland, BNP Paribas, ING und UniCredit gaben deutlich nach. Der europäische Bankenindex sackte um 1,2 Prozent ab und war damit der schwächste Branchenindex in Europa.

Die US-Behörden wollen von der Deutschen Bank 14 Milliarden Dollar als Wiedergutmachung für Tricksereien auf dem amerikanischen Immobilienmarkt. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, welche Summe das Geldhaus wirklich zahlen muss. Investoren fürchten aber eine Kapitalerhöhung. Seit die Strafe vor ein paar Wochen aufgerufen wurde, steht die Aktie der Deutschen Bank im Fokus an der Börse. Im September war sie auf ein Rekordtief von 9,90 Euro eingebrochen.

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