Deutsche Börse Carsten Kengeter wirbt für Fusion mit LSE

Carsten Kengeter ist optimistisch für die Fusion mit der Londoner Börse: Sie könnte schon Anfang 2017 abgeschlossen sein. Der Chef der Deutschen Börse hat bei den Aktionären für den Zusammenschluss getrommelt.

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Deutsche Börse: Carsten Kengeter, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse Group, wirbt für die Fusion. Quelle: dpa

Die Deutsche Börse sieht sich beim geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE) auf einem guten Weg. Er gehe davon aus, dass die Fusion Ende 2016 oder im ersten Quartal 2017 abgeschlossen werde, bekräftigte Vorstandschef Carsten Kengeter am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Frankfurt.

Vor den Aktionären warb Kengeter für die gut 25 Milliarden Euro schwere Verschmelzung. "Größe ist in unserer Branche das A und O". Börsenorganisationen seien wie die Videoplattform Youtube oder das Hotelportal Booking.com Netzwerkunternehmen. "In diesem Geschäft steigt der Wert, je mehr Nutzer hinzukommen."

Kengeter steht seit knapp einem Jahr an der Spitze der Deutschen Börse. Um für mehr Wachstum zu sorgen, hat der ehemalige Investmentbanker seitdem den Indexanbieter Stoxx und die Devisenhandelsplattform 360T gekauft sowie die schwächelnde US-Tochter ISE losgeschlagen. "Wir sind nämlich keine Träumer, sondern Macher", sagte Kengeter laut Redetext. "All dies waren wichtige Schritte nach vorn. Letztlich haben sie den großen Schritt mit vorbereitet, den wir als nächstes planen."

Kengeter hat die Fusion mit der LSE im Februar angekündigt. Der US-Konkurrent ICE, der mit einer Gegenofferte für die LSE geliebäugelt hatte, zog sich vergangene Woche aus dem Poker zurück. Deutsche-Börse-Aktien legten daraufhin deutlich zu. Kritisch sehen einige Frankfurter allerdings, dass der Sitz der fusionierten Börse in London sein soll.

"Ich nehme die Sorge sehr ernst, Frankfurt könne durch die geplante Fusion an Bedeutung verlieren", sagte Kengeter. "Aber ich halte sie für unbegründet." Die Holdinggesellschaft in London habe großes Interesse, dass der Standort am Main stark bleibe. "Denn Frankfurt ist das Tor zur größten Volkswirtschaft Europas." Die Holding werde auch in Euro berichten. Es sei aber sinnvoll, eine führende Börsenorganisation "an einem führenden Finanzplatz der Welt zu koordinieren" - in London.

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