Der Aktienkurs des amerikanischen Mobilfunkanbieters Sprint drehte am Dienstag in den USA deutlich ins Plus, nachdem das Handelsblatt über eine mögliche Übernahme durch die Deutsche Telekom berichtet hatte. Zunächst hatte der Kurs der Sprint-Aktie am Morgen mehr als zwei Prozent nachgegeben. Doch nach dem Bericht legte er zwischenzeitlich bis zu drei Prozent zu in einem insgesamt schwachen Umfeld an der Wall Street.
Wie das Handelsblatt aus dem Umfeld des Vorstands und des Aufsichtsrats erfahren hat, bereitet das deutsche Unternehmen einen radikalen Schwenk in seiner Amerika-Strategie vor. Statt wie bisher geplant die US-Tochter T-Mobile zu verkaufen, favorisiert Telekom-Chef Tim Höttges nun eine Fusion mit dem Wettbewerber Sprint. Die unternehmerische Führung solle dabei im Falle einer Fusion bei der Telekom liegen, heißt laut den Kreisen weiter. Der Zusammenschluss sei als Aktientausch geplant, ohne dass Bargeld fließt.
Im Jahr 2011 hatte AT&T bereits versucht, Sprint für 39 Milliarden Dollar zu übernehmen. Doch der Deal war damals von den Wettbewerbsbehörden gestoppt worden und AT&T musste eine Entschädigung von drei Milliarden Dollar an Sprint zahlen.
Vor drei Jahren hatte dann Sprint versucht, den Rivalen T-Mobile US zu übernehmen. Doch auch das war von den Aufsichtsbehörden abgelehnt worden.
Offensichtlich glaubt das Telekom-Management, dass sich die Chancen unter dem US-Präsidenten Donald Trump verbessert haben. Ein offizieller Beschluss des Telekom-Aufsichtsrats für den Plan liegt jedoch noch nicht vor. Aktuell ist Sprint 32 Milliarden Dollar wert.