Deutscher Aktienindex Rasante Talfahrt drückt Dax auf Jahrestief

Dax fällt auf Jahrestief Quelle: REUTERS

Ob die italienische Staatsverschuldung oder schwache Technologiewerte aus den USA: Der Deutsche Aktienindex ist unter Druck und ging am Mittwoch auf Talfahrt.

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In einer immer steileren Talfahrt ist der Dax am Mittwoch auf den tiefsten Stand dieses Jahres gefallen. Knapp über 11 700 Punkten stabilisierte sich der Leitindex dann. Zu den Sorgen über eine deutliche Neuverschuldung Italiens im kommenden Jahr kam am Nachmittag wachsender Druck aus den USA. Dort weiteten vor allem Technologiewerte nach einem schwachen Handelsstart ihre Verluste spürbar aus. Das spiegelte sich umgehend auch europaweit wider.

Der Dax beendete den Handel nur minimal über seinem kurz zuvor erreichten Jahrestief mit minus 2,21 Prozent auf 11 712,50 Zähler. Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax, büßte 2,63 Prozent auf 24 133,44 Punkte ein. Der TecDax brach sogar um 4,26 Prozent ein.

Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, sackte um 1,65 Prozent auf 3266,90 Punkte ab und hielt sich damit noch knapp über seinem Jahrestief. In London und Paris erlitten die Leitbörsen ebenfalls deutliche Verluste. In den USA ging es für den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 1,6 Prozent abwärts. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen brachen mit einem Minus von etwas mehr als 2 Prozent noch deutlicher ein.

Im Dax brachen die Papiere des Rekordläufers Wirecard, die erst im September in den Leitindex aufgestiegen waren, erneut ein. Mit einem Minus von 14,2 Prozent waren sie mit deutlichem Abstand Schlusslicht. Aktien des Softwareherstellers SAP verloren 4,9 Prozent, Anteile des Chipherstellers Infineon 4,4 Prozent. Im MDax ging es für den Waferhersteller Siltronic um 5,5 Prozent abwärts und im SDax traf es Jenoptik mit fast 10 Prozent Minus und Isra Vision mit knapp 9 Prozent Verlust besonders stark.

Aktien als defensiv eingeschätzter Unternehmen aus der Telekom-, der Pharma- oder der Lebensmittelbranche waren dagegen besonders gefragt. Mit einem Plus von 2,7 Prozent setzten sich die Papiere der Deutschen Telekom an die Dax-Spitze, gefolgt von den Papieren des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, die um 0,9 Prozent stiegen. Im MDax zählten Metro, 1&1 Drillisch und Telefonica Deutschland zu den Gewinnern mit Zuwächsen zwischen 0,3 und 3,1 Prozent. In Phasen von Marktturbulenzen schichten Investoren gern aus riskanten Aktien in als sicherer empfundene Papiere um. Sie gelten als konjunkturresistenter, ihre Erträge als vergleichsweise weniger schwankend und ihre Dividenden als sicherer.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,39 Prozent am Vortag auf 0,38 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 139,96 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,19 Prozent auf 157,83 Punkte nach. Der Eurokurs stieg am frühen Abend auf 1,1536 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1500 (Dienstag: 1,1435) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8696 (0,8745) Euro

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