Devisen Brexit-Sorgen belastet das Pfund

Das britische Pfund sinkt gegenüber dem Euro auf den tiefsten Stand seit September 2017. Auslöser der Verkäufe ist unter anderem ein Zeitungsbericht.

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London Eine zunehmende Furcht vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat das britische Pfund zum Wochenauftakt belastet. Die Währung gab am Montag zum Euro knapp 0,7 Prozent nach. Ein Euro kostete im Gegenzug zeitweise mit 92 Pence so viel wie seit September 2017 nicht mehr. Zum Dollar notierte das Pfund nahe des 31-Monats-Tiefs, das in der vergangenen Woche erreicht wurde.

Auslöser der jüngsten Verkäufe war unter anderem ein Zeitungsbericht, wonach auch ein Misstrauensvotum kein geeignetes Mittel sein könnte, um einen harten Brexit zu verhindern. „Die Wahrscheinlichkeit eines ungeregelten Austritts sieht nun höher aus als zu jedem Zeitpunkt seit dem Referendum 2016“, sagte John Wraith, Währungsstratege bei der Bank UBS. Es bestehe das Risiko, dass „wir schon jetzt den Punkt überschritten haben, an dem wir noch umkehren konnten“.

Der neue britische Premierminister Boris Johnson will die EU Ende Oktober verlassen – notfalls auch ohne Scheidungsabkommen. Im britischen Parlament gab es bislang keine Mehrheit für einen No-Deal-Brexit. Einige Parlamentarier aus Johnsons konservativer Partei haben signalisiert, im Zweifel gegen den Premierminister zu stimmen, um einen Chaos-Brexit zu verhindern.

Zudem kommt Johnson nach einer Nachwahl nur noch auf eine Mehrheit von einem Sitz. Die EU-Kommission lehnt Nachverhandlungen zu dem von Johnsons Vorgängerin Theresa May ausgehandelten Abkommen ab.

Mehr: Neuwahlen gehören zu den realistischen Optionen in Boris Johnsons Brexit-Strategie. Doch sie könnten schlecht ausgehen für seine Tories.

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