Devisen Ein deutliches Verlustjahr für den Euro

Der Euro-Kurs blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Trotz jüngerer Zuwächse verlor der Euro im vergangenen Jahr knapp vier Prozent. Anleger befürchten vor allem ein Auseinanderbrechen der Eurozone.

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Der Euro musste im abgelaufenen Jahr einige Verluste hinnehmen. Ganz anders sieht das beim Dollar aus: Die US-Währung erlebt gerade einen regelrechten Höhenflug. Grund soll die Wahl Trumps sein. Quelle: AP

Frankfurt Zum Jahresabschluss hat der Euro nochmals eine Pirouette aufs Parkett gelegt. In einem dünnen Handel an Asiens Börsen schoss die Gemeinschaftswährung am Freitag innerhalb weniger Minuten um mehr als eineinhalb US-Cent auf 1,07 Dollar in die Höhe. Das war der höchste Stand seit dem 8. Dezember. Sie gab einen Großteil ihrer Gewinne zwar schnell wieder ab, hielt sich aber über 1,05 Dollar, ein Plus von 0,4 Prozent. Händler begründeten den Ausreißer nach oben mit kurzfristig orientierten Anlegern, die den Euro zum Jahresultimo in eine für sie günstige Richtung bewegen wollten.

Trotz der jüngsten Zuwächse steht der Euro davor, 2016 mit Verlusten zu beenden. In den vergangenen zwölf Monaten verlor er knapp vier Prozent. Bei Anlegern machen sich zunehmend Sorgen um ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone breit, zudem gewann der Dollar deutlich an Wert. Anfang 2015 war der Euro noch rund 1,20 Dollar wert gewesen.

Die Stärke des „Greenback“ führen Börsianer unter anderem auf die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten zurück. Der Dollar-Index, der den Wert der Devise zu sechs anderen wichtigen Währungen widerspiegelt, gewann aufs Jahr gesehen mehr als vier Prozent auf 102,40 Punkte. Wenige Tage vor Weihnachten hatte der Index mit 103,65 Punkten den höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht. Anleger spekulieren auf einen von Trump ausgelösten Wirtschaftsboom in den USA sowie auf weitere Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Federal Reserve. Sie hatte im Dezember erstmals in diesem Jahr die Leitzinsen angehoben .

Für Anleger des Pfund Sterling war 2016 alles andere als entspannt. Aufs Jahr gesehen büßte die britische Währung gut 16 Prozent an Wert ein. Seit dem Votum der Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union (EU) am 23. Juni ging es mit dem Pfund bergab.

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