Frankfurt Der Euro stand am Freitag weiter stark unter Druck und ist auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Monaten gefallen. Am Morgen fiel die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich bis auf 1,1110 US-Dollar und lag zuletzt bei 1,1123 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1185 (Mittwoch: 1,1211) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8941 (0,8920) Euro.
Für Druck auf den Euro sorgte ein auf breiter Front starker Dollar. Die US-Währung legte zu fast allen anderen wichtigen Währungen zu. Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung im Dezember durch die US-Notenbank Fed ist nach Einschätzung der Finanzmärkte zuletzt gestiegen.
Mehrere US-Konjunkturdaten haben diese Woche positiv überrascht und den Euro dadurch unter Druck gesetzt. „Ob das heute so weitergeht, hängt natürlich hauptsächlich vom US-Arbeitsmarktbericht ab“, schreibt Lutz Karpowitz, Devisenexperte bei der Commerzbank. Die Veröffentlichung des offiziellen Berichts steht am Nachmittag an.
Eine überraschend stark gestiegene Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands konnte dem Euro nur etwas Auftrieb geben und somit für eine kleine Gegenbewegung sorgen. Im August lag die Produktion laut Statistischem Bundesamt um 2,5 Prozent über dem Niveau vom Juli. Analysten hatten im Mittel nur mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet.