
Frankfurt Unsicherheiten über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) lasten auf dem Euro. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich am Dienstag im frühen Handel um 0,2 Prozent auf 1,1337 Dollar, das war der tiefste Stand seit sechs Tagen. Hintergrund der Nervosität bei Euro-Anlegern ist Händlern zufolge, dass manche Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgeschreckt seien von der heftigen Marktreaktion auf eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi vor einer Woche.
Mehrere Vertreter von Notenbanken der Euro-Zone sagten Reuters, dass sich einige Währungshüter nun fragten, ob es sinnvoll sei, bei dem Ratstreffen im Juli die Option auf eine Verlängerung und/oder Ausweitung der billionenschweren Anleihenkäufe aus dem Ausblick zu streichen. „Einige Notenbanker scheinen - zumindest laut den Berichten - kalte Füße zu bekommen“, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Ähnlich sei es der US-Notenbank Fed bei ihrem Einstieg in den Ausstieg der ultralockeren Geldpolitik gegangen. Wegen eines starken Dollars und eines schwachen Inflationstrends habe sie ihren Leitzins am Ende später und langsamer erhöht, als sie ursprünglich beabsichtigt habe.