
Spekulationen auf eine straffere EZB-Geldpolitik haben dem Euro am Donnerstag erneut Auftrieb gegeben. Er stieg auf bis zu 1,1419 Dollar und markierte damit den zweiten Tag in Folge ein Zwölf-Monats-Hoch. Am Devisenmarkt hallte die Rede Mario Draghis vom Dienstag erneut nach: Der Chef der Europäischen Zentralbank hatte sich darin optimistisch zu den Konjunkturaussichten geäußert. Börsianer werteten dies als Hinweis, dass die EZB ihr Anleihe-Ankaufprogramm im Volumen von derzeit 60 Milliarden Euro monatlich bald drosseln wird.
Aussagen von Notenbank-Insidern vom Mittwoch, dass Draghis Rede überinterpretiert worden sei, wischten Börsianer beiseite. "Wenn wir wissen wollen, was die EZB plant, ziehen wir eine sorgfältig formulierte Draghi-Rede anonymen Quellen jederzeit vor", betonte Analyst Sean Sallow von der Westpac Bank. Er sehe den Euro auf dem Weg zu einem Kurs von 1,15 bis 1,16 Dollar.