Devisen JP Morgan ist größter Devisenhändler – Deutsche Bank fällt zurück

Die US-Bank JP Morgan hat den höchsten Marktanteil im Devisengeschäft. Das liegt auch an der neuen Methodik, die beim Ranking angewandt wurde.

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Die Investmentbank verdankt sein großes Wachstum vor allem dem elektronischen Handelsgeschäft. Quelle: dpa

London JP Morgan hat den Titel des weltgrößten Devisenhändlers nach Marktanteilen gewonnen und den vierjährigen Lauf der Citigroup an der Spitze beendet. Das geht aus einer Umfrage von Euromoney Institutional Investor hervor, die eine neue Methodik angewandt hat.

JP Morgan kommt auf einen Anteil von 12,1 Prozent, gegenüber 10,3 Prozent im Vorjahr. UBS belegt Platz zwei mit 8,3 Prozent und XTX Markets liegt mit 7,4 Prozent an dritter Stelle. XTX, ein computergesteuertes Handelsunternehmen, mischt damit den Markt auf – es war erst 2016 in die Top 10 eingezogen.

Citigroup fiel mit 6,2 Prozent auf den fünften Platz zurück. Sie hätte an zweiter Stelle rangiert, wäre die Methodik nicht geändert worden, um kurzfristige Swap-Volumina aus der Jahresliste zu entfernen. Die Deutsche Bank rutscht von Rang 5 auf Rang 8 – 2013 hatte das Institut noch auf Rang eins gelegen.

Die Ergebnisse stehen in Zusammenhang mit einer breiten Verlagerung hin zum elektronischen Handel. Der JP-Morgan-Investmentbanking-Bereich, in dem das nominale Volumen der Währungstransaktionen zwischen 2016 und 2017 weltweit um 16 Prozent gestiegen ist, handelt zum Beispiel mehr als 93 Prozent seines nominalen Spot-FX-Volumens elektronisch. Bei den Forwards liegt dieser Anteil bei rund 80 Prozent, gegenüber 70 Prozent im Jahr 2016.

„Dieses Wachstum wurde hauptsächlich durch unser elektronisches Handelsgeschäft angetrieben“, sagt Troy Rohrbaugh, Global Head of Macro Trading bei JP Morgan. „Jahrelang haben wir konsequent in unser elektronisches und mobiles Angebot investiert.“

Das Kundenvolumen von XTX stieg 2017 um mehr als 60 Prozent und hat sich in diesem Jahr weiter erhöht, erläutert Zar Amrolia, Co-Chef des Unternehmens. Er führte einen Teil der Verlagerung auf die Präferenz der Anleger für Market Maker zurück, die den Einsatz eines „Last Look“ beschränken – einer umstrittenen Praxis, die es Händlern ermöglicht, sich von verlustreichen Geschäften zurückzuziehen. „Es ist großartig zu wissen, dass Kunden mit den Füßen abgestimmt und gutes Verhalten belohnt haben“, so Amrolia weiter.

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