Devisen Regierung berät über Ausverkauf der türkischen Lira

Der harte Kurs von Präsident Erdogan verschreckt die Anleger vor der türkischen Lira – die Währung erreicht ein Rekordtief. Nun versucht die Regierung, gegenzusteuern – und appelliert an die eigene Stärke.

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Sein harter Kurs gegen Regierungskritiker verunsichert die Investoren. Quelle: Reuters

Frankfurt Die anhaltende Flucht der Anleger aus der türkischen Lira ruft die Politik auf den Plan. Die Devise steht seit Wochen unter Druck und markierte am Freitag erneut ein Rekordtief. Der harte Kurs von Präsident Recep Tayyip Erdogan gegen Regierungskritiker seit dem Putschversuch Mitte Juli verunsichert die Investoren. Am Freitag kletterte der Dollar zur türkischen Lira um 1,1 Prozent und war mit 3,4078 Lira so teuer wie noch nie.

Der Dollar ist nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen auf dem Vormarsch, denn Anleger setzen auf einen Wirtschaftsboom in den USA und steigende US-Zinsen. Das lastet zusätzlich auf Schwellenländer-Währungen. „Es kommt alles zusammen: steigende US-Renditen, ein stärkerer Dollar, die geopolitische Unsicherheiten sowie die große Unbekannte welche Richtung die Türkei unter Erdogan politisch einschlägt“, sagte Analyst Jakob Christensen von der Danske Bank.

Türkische Politiker auf höchster Ebene wollen sich treffen und über die Talfahrt der Lira beraten. „Die Leute sollten ruhig bleiben, das Fundament der türkischen Wirtschaft ist stark“, betonte Ministerpräsident Binali Yildrim. Auf außergewöhnliche Ereignisse müsse man aber vorbereitet sein. „Wir werden über Schritte sprechen, die für die Wirtschaft notwendig sein könnten.“

Dazu treten unter Leitung Yildrims hochrangige Minister zusammen. Auch der Notenbankchef werde anwesend sein, hieß es.

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