Devisen Zinsspekulationen lassen US-Dollar steigen

Nach den jüngsten Aussagen von Fed-Vize Stanley Fischer spekulieren die Anleger auf eine Zinserhöhung und haben sich mit Dollar eingedeckt. Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann warnte dagegen vor einer Fehlinterpretation.

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Nach Aussagen von Börsianern mehren sich die Anzeichen für eine Zinserhöhung noch vor Jahresende. Quelle: dpa

Frankfurt In Erwartung einer nahenden US-Zinserhöhung haben sich Anleger am Montag mit Dollar eingedeckt. Die US-Währung verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 100,93 Yen. Gleichzeitig verbilligte sich der Euro um etwa einen halben US-Cent auf 1,1284 Dollar

Genährt wurden die Spekulationen von den jüngsten Aussagen des Fed-Vize Stanley Fischer. Dieser sieht die US-Notenbank kurz vor dem Ziel. Vollbeschäftigung sei fast erreicht und die Inflation bewege sich in der Nähe der anvisierten Marke von zwei Prozent, sagte Fischer.

Nehme man die Aussagen des US-Notenbankers William Dudley aus der vergangenen Woche hinzu, mehrten sich die Anzeichen für eine Zinserhöhung noch vor Jahresende, sagten Börsianer. Dudley hatte ebenfalls auf die gute Verfassung des US-Arbeitsmarktes hingewiesen. Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann warnte dagegen vor überzogenen Erwartungen. Schließlich habe Fischer in seinen Ausführungen auch auf die anhaltenden Probleme der weltgrößten Volkswirtschaft hingewiesen. „Man kann Fischers Rede also auch als Argument lesen, warum die Fed trotz scheinbarer Zielerreichung ihren Leitzins eben nicht erhöht.“

Die US-Notenbank berät Ende September wieder über ihre Geldpolitik. Bei der darauffolgenden Sitzung im November gilt eine Zinserhöhung wegen der zeitlichen Nähe zu den US-Präsidentschaftswahlen als ausgeschlossen. Für das Treffen Mitte Dezember sehen Börsianer die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung bei etwa 50 Prozent.

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