Devisenhandel Chinesische Kapitalabflüsse deutlich eingedämmt

Die chinesischen Kapitalabflüsse sind im ersten Halbjahr eingedämmt worden. Die Banken verkauften rund 46 Prozent weniger Devisen als ein Jahr zuvor. Die chinesische Wirtschaft wuchs derweil überraschend kräftig.

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Die chinesischen Behörden haben Kapitalabflüsse eingedämmt und am Devisenmarkt interveniert, um den heimischen Yuan stabil zu halten. Quelle: Reuters

Peking Die chinesischen Kapitalabflüsse sind im ersten Halbjahr eingedämmt worden. Die Banken verkauften Devisen im Wert von 93,8 Milliarden Dollar und damit 46 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Devisenaufsicht am Donnerstag in Peking mitteilte. „Das ist die beste Bilanz seit drei Jahren“, sagte Sprecherin Wang Chunying. Die Lage dürfte angesichts der robusten Konjunktur stabil bleiben. Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wuchs in den beiden ersten Quartalen mit jeweils 6,9 Prozent überraschend kräftig.

Die Aufsichtsbehörden beschränken derzeit Auslandsgeschäfte chinesischer Konzerne. So wurden Banken angewiesen, dem Immobilienkonzern Dalian Wanda für mehrere Auslandsgeschäfte kein Geld zu leihen. Die Staatsführung versucht schon seit dem vergangenen Jahr, riskante Übernahmen chinesischer Firmen im Ausland und damit auch den Abfluss heimischen Kapitals einzudämmen.

Die chinesischen Behörden versuchen zudem, die Gefahr einer Finanzkrise einzudämmen, indem sie beispielsweise drohende Preisblasen etwa auf dem Immobilienmarkt bekämpfen. Sie haben deshalb Kapitalabflüsse eingedämmt und am Devisenmarkt interveniert, um den heimischen Yuan stabil zu halten. Dieser hat in diesem Jahr bislang um rund 2,6 Prozent zum Dollar aufgewertet, nachdem er 2016 um 6,5 Prozent gefallen war.

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