
Frankfurt Bei rund 125 Millionen Euro lag das Volumen beim ersten Aufschlag, mehr als das Doppelte ist es jetzt geworden: Rantum Capital, mitgegründet von dem ehemaligen Deutschland-Chef von Morgen Stanley, Dirk Notheis, hat jetzt den zweiten Mittelstandsfonds aufgelegt – mit 300 Millionen Euro.
Ankerinvestoren sind Versicherungen, Pensionskassen sowie Stiftungen. Die Fonds von Rantum Capital stellen Mittelständlern Fremdkapital zur Verfügung, wenn die traditionelle Bankfinanzierung nicht ausreicht. So können sich die Unternehmen in besonderen Situationen finanzieren wie etwa beim Auskauf von Minderheitsgesellschaftern oder wenn Firmen gerade in einem Generationswechsel stecken. Die auf die Mittelstandsfinanzierung fokussierte Fondsgesellschaft vergibt nachrangige Darlehen, die in der Regel zwischen fünf und 50 Millionen pro Transaktion liegen.
Zu dem Rantum-Capital-Team gehören neben Notheis auch der ehemalige Air-Berlin-Chef Joachim Hunold und Frank-Jürgen Weise, lange Zeit Chef der Bundesagentur für Arbeit. Noteis hatte sich vor etwa fünf Jahren mit der Rantum-Gründung in der Finanzbranche zurückgemeldet.
Bis 2012 war er Chef des Deutschland-Geschäfts bei Morgan Stanley. Er musste die Bank im Zuge der Affäre um den Energieversorger EnBW verlassen – wegen seiner umstrittenen Beraterrolle beim Rückkauf der EnBW-Anteile durch die frühere CDU-geführte Landesregierung. Ein Verfahren gegen Notheis wurde später eingestellt.