Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Angst vor Coronavirus drückt Dow Jones unter 26.000 Punkte

Händler auf dem Börsenparkett. Quelle: AP

Anleger auf dem US-Aktienmarkt erkennen, dass die Coronavirus-Epidemie schlimmer ist als gedacht. Die Leitindizes gehen zum Abschluss des Handelstages auf Talfahrt.

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Aus Furcht vor einem Einbruch der Konjunktur durch die rasche Ausbreitung des Coronavirus fliehen Anleger auch aus US-Aktien. „Der Druck auf die Kurse wird durch immer mehr Neuinfektionen und Schreckensnachrichten aus Wirtschaft und Gesellschaft aufrechterhalten“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Dass der Erreger Covid-19 hoch ansteckend sei, sei eine schlechte Nachricht für die Weltwirtschaft, sagte Artur Baluszynski, Chef-Analyst des Vermögensverwalters Henderson Rowe. „Dies bedeutet, dass das Virus länger überleben und sich stärker ausbreiten kann.“

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 4,4 Prozent oder 1190 Zähler tiefer auf 25.766 Punkten. Für den Dow war es der größte Punkterückgang an einem Tag in seiner Geschichte. Der technologielastige Nasdaq brach 4,6 Prozent auf 8566 Punkte ein. Der breit gefasste S&P 500 stürzte 4,4 Prozent auf 2978 Punkte ab.

Dax und EuroStoxx50 fielen am Donnerstag zeitweise um jeweils etwa 4,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als viereinhalb Monaten. Am Abend notierten sie noch gut drei Prozent schwächer bei 12.367,46 und 3455,92 Punkten. Mit einem Kursverlust von insgesamt rund neun Prozent steuerten beide auf das größte Wochenminus seit achteinhalb Jahren zu. In den vergangenen Tagen schrumpfte die Marktkapitalisierung der Aktienmärkte weltweit um drei Billionen Dollar. Das entspricht der deutschen Wirtschaftsleistung eines Dreivierteljahres.

Die US-Wirtschaft blieb 2019 wie erwartet deutlich unter dem von Präsident Donald Trump ausgegeben Wachstumsziel. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 2,3 Prozent zu, wie das Handelsministerium mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Trump hatte eine Marke von drei Prozent ins Gespräch gebracht. Der Republikaner, der im November seine Wiederwahl anstrebt, drängt die unabhängige Notenbank immer wieder zu Zinssenkungen, um der Konjunktur einen zusätzlichen Schub zu geben.

Einzelwerte im Fokus

Konjunktursorgen drückten den Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee auf bis zu 50,97 Dollar je Barrel (159 Liter), den niedrigsten Stand seit gut einem Jahr. In ihrem Sog gingen die Aktien von Ölkonzernen wie Chevron und Exxon auf Talfahrt und verloren bis zu sechs Prozent.

Daneben häuften sich die Warnungen von Unternehmen vor Einbußen durch die Virus-Epidemie. „Nach Apple und Microsoft bereiten sich Investoren auf einen Tsunami an Gewinnwarnungen vor“, sagte CMC-Experte Stanzl. Die Aktien des Softwarekonzerns fielen um rund sieben Prozent. Wegen des Coronavirus gab Microsoft eine Umsatzwarnung für seine Windows-Sparte „More personal computing“ aus.

Die Titel von Crocs brachen sogar um 16 Prozent ein. Das ist der größte Kursrutsch seit dreieinhalb Jahren. Das für seine Kunststoff-Schlappen bekannte Unternehmen erwartet durch den Coronavirus im laufenden Jahr Umsatz-Einbußen von bis zu 50 Millionen Dollar. Das angepeilte Wachstum blieb daher mit acht bis zwölf Prozent hinter den Markterwartungen zurück.

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