Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Höhenflug an der Wall Street geht weiter – S&P markiert neues Rekordhoch

US-Anleger warten gebannt auf die morgige Treffen der US-Notenbanker. Konjunkturdaten sorgen für gemischte Gefühle. Der US-Leitindex erreicht dennoch eine neue Bestmarke.

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In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Quelle: dpa

In Erwartung weiterer Geldspritzen der US-Notenbank (Fed) baut die Wall Street ihre Kursgewinne teilweise aus. Der Leitindex S&P 500 stieg zur Eröffnung am Dienstag zwar nur um etwa zwei Zähler, markierte aber mit 4257,16 Punkten zum dritten Mal in vier Tagen ein Rekordhoch. Es ist bereits das dritte in vier Tagen. Der Dow Jones und der technologielastige Nasdaq notierten knapp im Minus und blieben auf Tuchfühlung mit ihren Bestmarken.

„Wenn die Fed dem Markt vermitteln kann, dass sie wegen der Inflation nicht allzu besorgt ist und weiterhin geduldig bleiben wird, wäre das eine gute Basis für die Aktienbörsen“, sagte Larry Adam, Chef-Anleger des Vermögensberaters Raymond James. „Das wichtigste, auf das die Leute schauen werden, sind die neuen Projektionen, vor allem zur Inflation.“ Sie könnten eine erste Zinserhöhung schon für 2023 statt 2024 signalisieren, prognostizierte Dirk Steffen, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Dies sei in den Kursen allerdings schon enthalten.

Sollte die US-Notenbank Fed während ihrer Sitzung in dieser Woche die Zinsen unverändert lasst, empfiehlt Jim Cramer von CNBC, dass Investoren darüber nachdenken sollten, einige Industrie- und Energietitel zu kaufen, wenn die Federal Reserve die Zinsen bei der Sitzung in dieser Woche unverändert lässt.

Konkret nannte der Moderator der Fernsehsendung „Mad Money“ Aktien wie den Chemiehersteller Dow, den Schwermaschinenbauer Caterpillar und Cleveland-Cliffs, den Eisenerz- und Stahlproduzenten, dessen Aktien am Montag um neun Prozent einbrachen. Dow und Caterpillar fielen am Montag ebenfalls leicht. Cramer wies auch auf Energieaktien wie Chevron, Exxon Mobil und Pioneer Natural Resources als potenzielle Chance für Investoren hin.

An den Anleihemärkten sank die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe auf 1,491 Prozent. Noch am Montag lag dieser Wert bei 1,499 Prozent.

Konjunkturdaten sorgen für gemischte Gefühle

Die US-Industrie hat ihre Produktion im Mai überraschend deutlich gesteigert. Die Firmen stellten 0,9 Prozent mehr her als im Vormonat, wie die Notenbank (Fed) am Dienstag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet, nach einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent im April. Verantwortlich für den spürbaren Zuwachs ist die Autobranche, die deutlich mehr herstellte.

Die Produktion insgesamt - neben der Industrie werden hier auch Versorger und Bergbau berücksichtigt - stieg im Mai um 0,8 Prozent und damit ebenfalls deutlicher als erwartet. 

Die US-Einzelhändler haben im letzten Monat dagegen größere Umsatzeinbußen erlitten als befürchtet. Die Einnahmen sanken um 1,3 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 0,8 Prozent gerechnet.

Die Erzeugerpreise stiegen im Mai so schnell wie seit fast elf Jahren nicht mehr, da die Inflation in der US-Wirtschaft weiter anstieg, berichtete das Arbeitsministerium am Dienstag. Der Anstieg um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat war höchste Anstieg seit Beginn Datenaufzeichnungen im Jahr 2021.

Blick auf die Einzelwerte

Der Ölpreis setzte seinen Höhenflug ebenfalls fort. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,3 Prozent und lag mit 73,78 Dollar je Barrel (159 Liter) so hoch wie zuletzt vor gut zwei Jahren. Es erscheine unwahrscheinlich, dass die Atomgespräche zwischen den USA und Iran vor den iranischen Präsidentschaftswahlen erfolgreich abgeschlossen werden können, stellten die Analysten der ING Bank fest. Damit würden sich eine Lockerung der US-Sanktionen und eine Rückkehr iranischen Öls auf den Weltmarkt verzögern.

Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt gehörte Ocugen mit einem Kursplus von 15 Prozent. Die Biotech-Firma wählte Jubilant Hollisterstier als Auftragsfertiger für seinen Coronavirus-Impfstoff. Ocugen hatte vergangene Woche mitgeteilt, in den USA keine Notzulassung für sein Vakzin mehr anzustreben. Stattdessen arbeite man auf eine ordentliche Genehmigung hin.

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