
Die US-amerikanischen Leitindizes sind am Mittwoch gestiegen. Der Dow Jones notierte rund ein Prozent höher bei 29.128 Zählern, für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es um 0,8 Prozent nach oben auf 3326 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erreichte kurzzeitig mit 9557 Zählern den zweiten Tag in Folge ein Rekordhoch.
Grund für die Kursgewinne: Eine chinesische Universität soll ein wirksames Medikament zur Behandlung von Menschen mit dem neuen Virus entdeckt haben, wie ein lokaler Fernsehsender berichtet. Unabhängig davon sagten Forscher in Großbritannien den Sky News, dass sie einen „bedeutenden Durchbruch“ bei der Suche nach einem Impfstoff erzielt hätten.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO spielte die Berichte jedoch herunter und sagte: „Es sind keine wirksamen Therapeutika gegen dieses 2019-nCoV (Virus) bekannt“.
Einzelwerte im Fokus
Indes setzt sich die US-Berichtssaison fort. Im Fokus der Anleger steht General Motors, schließlich ist die Ford-Aktie am Dienstag nachbörslich um 10 Prozent eingebrochen. Ein Milliardenverlust sowie ein schwacher Geschäftsausblick belasteten das Wertpapier, das zuletzt erneut mehr als neun Prozent im Minus lag.
Der Höhenflug von Tesla hat vorerst ein Ende gefunden. Die Aktien des US-Elektroautobauers gaben am Mittwoch mehr als 15 Prozent nach. Ein hochrangiger Manager sagte, die für Anfang Februar geplante Auslieferung einiger in China gefertigten Fahrzeuge des Modell 3 würde sich wegen des Coronavirus verzögern. Zugleich kündigte er an, dass die Arbeit im Werk in Shanghai am 10. Februar wieder aufgenommen werden soll. Am Dienstag hatten die Papiere den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch erreicht.
Zu Wochenanfang hatten die Tesla-Aktien mit einem Kursplus von 20 Prozent den größten Tages-Gewinn seit 2013 geschafft. Am Dienstag hatten die Papiere weitere 13,7 Prozent zugelegt. Der Elektroautopionier war dadurch an der Börse zeitweise fast 160 Milliarden Dollar wert und damit weit mehr als die deutschen Vorzeigefirmen BMW und Volkswagen zusammen. Anleger trauen dem Konzern aus dem Silicon Valley mittlerweile zu, mit batteriegetriebenen Autos Gewinne zu erwirtschaften.
Die Fluggesellschaften United Airlines und American Airlines stellten alle Flüge von und nach Hongkong ein. Nun fliegt keine US-Airline mehr Passagiere in das asiatische Finanzzentrum. Doch die Aktien von United stiegen um rund zwei Prozent, die von American um 0,6 Prozent.
Etwas Abwechslung vom Dauerbrenner-Thema der vergangenen Wochen – der Verbreitung des Coronavirus – gaben die US-Beschäftigtenzahlen der privaten Arbeitsagentur ADP. Der Report meldete einen kräftigen Stellenaufbau. Im Januar wurden demnach 291.000 Stellen in der Privatwirtschaft geschaffen. Die Konsensschätzung hatte bei lediglich 157.000 Stellen gelegen. „Dadurch wird die robuste Verfassung des Arbeitsmarktes unterstrichen“, meinen die Analysten der Helaba. Die Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag zur Veröffentlichung ansteht, sei positiv. Zinssenkungserwartungen sollten tendenziell gedämpft werden.
Auch das Defizit der USA mit seinen Handelspartnern ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2013 deutlich gesunken. Der Fehlbetrag fiel um 1,7 Prozent auf 616,8 Milliarden Dollar: Während die Exporte vor dem Hintergrund der umstrittenen Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump um 1,3 Prozent fielen, sackten die Importe stärker ab um 1,7 Prozent.
Der US-Pharmariese Merck & Co will sich von großen Teilen seines Arzneimittelgeschäfts trennen und sich künftig voll auf seine wichtigsten Wachstumstreiber konzentrieren. Die Bereiche Frauengesundheit, Biosimilars und ältere Medikamente sollen in eine neue, börsennotierte Gesellschaft abgespalten werden, kündigte Merck & Co am Mittwoch an. Die Aktie notierte knapp vier Prozent im Minus.
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