Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Wall Street schließt uneinheitlich – Hoffnung auf deutliche Zinssenkung schwindet

Die Hoffnung auf aggressive Zinssenkungen der US-Notenbank Fed sinkt, auch der Handelsstreit belastet weiter die Märkte. Die Börsen schließen uneinheitlich.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Ein Broker an der Wall Street. Quelle: dpa

New York Die schwindende Hoffnung auf aggressive Zinssenkungen der US-Notenbank Fed hat bei US-Anlegern heute für Zurückhaltung gesorgt. Auch die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des anhaltenden Zollstreits zwischen den USA und China drückte an der Wall Street auf die Stimmung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent tiefer auf 26.783 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 2979 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,5 Prozent auf 8141 Punkte vor.

Sollte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch bei seiner halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress eine Zinssenkung ausschließen oder entsprechende Erwartungen dämpfen, seien Turbulenzen an den Finanzmärkten zu erwarten, sagte Michael Metcalfe, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters State Street Global Markets. Obwohl führende Notenbanker wiederholt betont hätten, dass eine Zinssenkung im Juli noch nicht ausgemachte Sache sei, und viele Volkswirte ebenfalls keine Notwendigkeit hierfür sähen, rechneten Anleger fest mit einem solchen Schritt.

Einzelwerte im Fokus

In ihrem Handelskonflikt haben sich die USA und China zwar auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen geeinigt. US-Präsident Donald Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow betonte allerdings, dass es keine Frist für eine Einigung gebe. Unter anderem wegen dieser Unwägbarkeiten äußerten sich die Analysten der Investmentbank RBC Capital Markets zurückhaltender über die Geschäftsaussichten des Mischkonzerns 3M. Die Aktien des Anbieters von „Post-It“-Haftnotizzetteln verloren 2,1 Prozent.

Fast ein halbes Prozent aufwärts ging es für Cisco Systems. Der US-Netzwerkausrüster will den Komponentenhersteller Acacia Communications für rund 2,8 Milliarden Dollar übernehmen. Der Kaufpreis werde in bar gezahlt, teilte Cisco mit. Der Abschluss der Übernahme wird in der zweiten Hälfte 2020 erwartet. Die in Maynard, Massachusetts, ansässige Acacia entwickelt und produziert optische Komponenten und zählt Telekommunikationsdienstleister wie auch Betreiber von Rechenzentren zu ihren Kunden. Acacia-Scheine sprangen 35 Prozent in die Höhe.

Unterstützung erhielt die Nasdaq auch von Netflix mit einem Kursplus von mehr als einem Prozent. Der Video-Streaming-Dienst hatte zuvor von einem Zuschauerrekord bei der dritten Staffel der Serie „Stranger Things“ berichtet.

Aus Furcht vor einer enttäuschenden Bilanzsaison zogen sich Anleger auch aus den europäischen Aktienmärkten zurück. Der Dax verlor am Dienstag 0,9 Prozent auf 12.436 Punkte, und der EuroStoxx50 büßte 0,4 Prozent auf 3509 Zähler ein.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 700 Millionen Aktien den Besitzer. 1824 Werte legten zu, 1796 gaben nach und 330 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,82 Milliarden Aktien 1628 im Plus, 1483 im Minus und 176 unverändert.

Die US-Kreditmärkte gaben nach. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 7/32 auf 102-25/32. Die Rendite stieg auf 2,0596 Prozent. Der 30-jährige Bond sank 11/32 auf 107-2/32 und rentierte mit 2,5361 Prozent.

Mehr: Warum der Dow Jones trotz Rekordhochs anderen Indizes hinterherhinkt

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%