New York Die Unsicherheiten rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China haben am Donnerstag die Freude der Investoren über ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank Fed gedämpft. „Wir haben derzeit positive Nachrichten von Unternehmen, zur Konjunktur und von der Fed, aber das einzige fehlende Puzzleteil ist der Handelsstreit“, sagte Andre Bakhos, Geschäftsführer beim Broker Vines Capital. „Anleger bleiben in einer Abwartehaltung.“
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,2 Prozent auf 24.954 Punkte. Dank eines Kurssprungs bei Facebook stieg der breiter gefasste S&P 500 dagegen um 0,2 Prozent auf 2685 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent auf 7208 Stellen. Am Mittwoch hatten die US-Börsen wegen der Aussicht auf zunächst gleich bleibende Zinsen im Plus geschlossen.
Die Erwartungen an die Gespräche im Zollstreit waren gering, was nach Meinung von Experten vor allem an der US-Klage gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei lag. Gelingt beiden Ländern keine Einigung, wollen die Vereinigten Staaten am 2. März ihre Importabgaben auf eine ganze Reihe chinesischer Waren weiter anheben.
Facebook-Titel schossen um 11,6 Prozent nach oben. Der Gewinn des weltgrößten Internetnetzwerks sprang im vierten Quartal dank sprudelnder Anzeigeneinnahmen um 61 Prozent auf 6,88 Milliarden Dollar in die Höhe. Im Dezember nutzen 2,32 Milliarden Menschen aktiv Dienste des Konzerns wie die Facebook-Plattform, WhatsApp oder Instagram.
Die Papiere von General Electric kletterten um 8,5 Prozent. Der Siemens-Rivale erzielte nach seinem milliardenschweren Konzernumbau wieder einen Gewinn, auch der Umsatz zog an.
Auf der Verliererseite standen Titel von DowDuPont mit minus 7,9 Prozent. Der Umsatz des Chemieriesen stagnierte im vergangenen Quartal bei 20,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit etwas höheren Erlösen gerechnet.
So lief der Handel in Deutschland
Der deutsche Leitindex Dax notierte nach einem starken Start am Donnerstagnachmittag deutlich im Minus. Die Aktie des Dax-Neulings Wirecard, die am Vortag um bis zu 25 Prozent abgestürzt war, notierte zuletzt erneut leicht im Minus.
„Der Handel am deutschen Aktienmarkt mutet derzeit lustlos und uninspiriert an. Einerseits stellt der Brexit weiterhin eine Hängepartie dar, andererseits dürften sich die Gespräche zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China als schwierig erweisen“, schrieb die Helaba in ihrem morgendlichen Tagesausblick.