Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Freundliche Eröffnung an der Wall Street – Microsoft-Zahlen beflügeln die US-Technologiewerte

Investoren hoffen auf beruhigende Worte der US-Notenbank. Erfreuliche Nachrichten kommen vom Apple-Konzern, der am morgigen Donnerstag Zahlen vorlegt.

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Das „Fearless Girl“ an der New Yorker Wall Street. Quelle: AP

Ermutigende Geschäftszahlen von Microsoft geben den US-Technologiewerten Auftrieb. Außerdem setzten Investoren auf beruhigende Worte der US-Notenbank, sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank. „Die Fed kann mit Aussagen zu einer restriktiveren Geldpolitik nichts gewinnen. Ein Ausverkauf an den Aktienmärkten wird ihr nicht dabei helfen, die Inflation in den Griff zu bekommen.“ Der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 stiegen daher zur Eröffnung am Mittwoch um bis zu 1,4 Prozent. Der technologielastige Nasdaq gewann 2,4 Prozent.

Experten gehen davon aus, dass die US-Zentralbank eine erste Zinserhöhung für März und zwei bis drei weitere bis zum Jahresende signalisieren wird. Zu Letzterem und zu einem Abbau der Wertpapierbestände werde sich Fed-Chef Jerome Powell wohl nur sehr vage äußern, prognostizierte Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda. „Sie müssen die Balance finden, indem sie die Inflation ernst nehmen ohne es zu übertrieben.“

Ein weiterer Stimmungsaufheller an der Wall Street waren die überraschend starken Quartalsergebnisse und der optimistische Ausblick des Software-Konzerns Microsoft. Die Aussicht auf ein wieder beschleunigtes Wachstum der Cloud-Sparte Azure sei ein gutes Omen für die gesamte Branche, kommentierte Analyst Derrick Wood vom Cowen. Microsoft-Aktien stiegen um sieben Prozent.

>> Lesen Sie hier unsere Analyse: Die Debatte über die US-Geldpolitik wird immer hitziger. Aufschluss gibt auch ein Gespräch zwischen den Ökonomen Krugman und Summers.

Blick auf weitere Einzelwerte

Boeing: Die Corona-Krise und Probleme beim Langstreckenjet 787 „Dreamliner“ haben dem US-Flugzeugbauer 2021 einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Mit 4,3 Milliarden US-Dollar (3,8 Milliarden Euro) fiel das Minus aber fast zwei Drittel niedriger aus als ein Jahr zuvor.

Belastend wirkte sich vor allem der Auslieferungsstopp beim „Dreamliner“ aus. Die außerordentlichen Kosten bei dem Modell dürften mit rund 2 Milliarden Dollar etwa doppelt so hoch ausfallen wie bisher geschätzt. Die „Dreamliner“-Produktion soll vorerst auf einem äußerst niedrigen Niveau bleiben und erst nach Wiederbeginn der Auslieferungen schrittweise auf fünf Maschinen pro Monat steigen. Die Boeing-Aktie verlor 1,4 Prozent an Wert.

Mattel: Der US-Spielzeughersteller hat Lizenzen für die Disney-Figuren des Animationsfilms „Eiskönigin“ erhalten. Der Deal würde die beliebten Disney-Figuren wieder mit Mattel vereinen, nachdem Jahre zuvor Rivale Hasbro dem Konkurrenten die Lizenzrechte abgejagt hatte. Mit dem Verkauf neuer Disney-Spielzeuge solle 2023 begonnen werden, teilte Mattel mit. Die Aktie stieg um 9,8 Prozent. Hasbro hatte ab 2016 Disneys Prinzessin- und „Frozen"-Puppen angeboten.

AT&T: Der größte US-Telekomkonzern hat im vierten Quartal dank guter Geschäfte beim Streamingportal HBO Max das schwächelnde Mobilfunkgeschäft mehr als ausgeglichen und so die Markterwartungen übertroffen. Der Gesamtumsatz erreichte 41,0 Milliarden Dollar während Analysten mit 40,44 Milliarden gerechnet hatten. Das Ergebnis je Aktie von 78 Cent lag drei Cent über den Schätzungen. Für 2022 rechnet der Vorstand mit einem bereinigten Jahresgewinn zwischen 3,10 und 3,15 Dollar je Aktie, während Experten 3,21 Dollar erwarteten. Die Aktie gab aber 0,4 Prozent nach.

Apple: Der iPhone-Hersteller hat in China so viele Handys verkauft wie nie zuvor. Im vierten Quartal erreichte Apple in der Volksrepublik einen Marktanteil von 23 Prozent und hat erstmals seit seinem Markteintritt vor sechs Jahren die lokalen Anbieter überholt, wie das Marktforschungsinstitut Counterpoint Research erklärte.

Während die gesamten Smartphone-Verkäufe in China im Berichtszeitraum um neun Prozent zurückgingen, legte Apple beim Absatz um ein Drittel zu. Als Grund sehen die Counterpoint-Experten das neue iPhone 13 sowie die US-Sanktionen gegen den Konkurrenten Huawei. Apple legt am Donnerstag Zahlen vor. Die Aktie stieg am heutigen Mittwoch um 1,4 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass der Konzern im letzten Quartal 2021 auch weltweit deutlich mehr iPhones verkauft hat.

Draftkings: Die Aktien des Sportwettenanbieters stiegen um x,c Prozent. Die US-Bank Morgan Stanley hatte die Aktie von „in-line“ auf „overweight“ hochgestuft. Laut deren Einschätzung dürfte es in den sehr großen US-Sportwetten- und Glücksspielmarkt nur wenige Gewinner geben. Einer dürfte Draftkings sein. Die Analyse bescherte der Aktie ein Plus von mehr als 13 Prozent.

Texas Instruments: Der Chip-Hersteller verdiente im letzten Quartal 2,27 Dollar pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 1,94 Dollar. Auch der Umsatz lag über den Schätzungen. Der Chip-Hersteller übertraf mit seinem Ausblick die Prognosen der Analysten. Die Aktien stiegen um 4,3 Prozent.

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