
New York In der Hoffnung auf eher behutsame Zinserhöhungen der Notenbank Fed greifen Anleger bei US-Aktien erneut zu. Der überraschende Rauswurf des Außenministers Rex Tillerson durch Präsident Donald Trump trübte ihre Kauflaune dabei nur leicht. Der Technologie-Index Nasdaq stieg zur Eröffnung am Dienstag um 0,5 Prozent und markierte mit 7627 Punkten den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch. Der Dow Jones für die Standardwerte gewann ebenfalls 0,5 Prozent.
Börsianer äußerten sich erleichtert, dass die Inflation im Rahmen der Erwartungen blieb. „Auch wenn die US-Notenbank in der kommenden Woche aller Voraussicht nach erneut an der Zinsschraube drehen wird, sollte dies nicht als Signal verstanden werden, dass die Washingtoner Währungshüter nun einen Zahn zulegen“, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank.
Etwas Kopfschmerzen bereite Anleger jedoch die Personalie Tillerson, sagte Volkswirt Philip Shaw vom Vermögensverwalter Investec. „Die Angst ist, dass dadurch die Nationalisten im Weißen Haus im Vergleich zu den Globalisten mehr Einfluss bekommen.“ Tillersons Amt soll Trump zufolge der bisherige CIA-Chef Mike Pompeo übernehmen.
Bei den Unternehmen standen Qualcomm und Broadcom im Rampenlicht, nachdem Trump die 117 Milliarden Dollar schwere Fusion der beiden Chip-Hersteller blockiert hat. Qualcomm-Aktien fielen daraufhin um knapp sechs Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 53,13 Dollar, Broadcom gewannen dagegen 1,8 Prozent.