Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Kursverluste an der Wall Street – Aktie von Bed Bath & Beyond stürzt über 40 Prozent ab

Der weltweite Hype um die von Microsoft unterstützte Software ChatGPT treibt die Kurse von Firmen an, die an ähnlichen Projekten arbeiten.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Ein Straßenschild an der New York Stock Exchange. Quelle: Reuters

Wenige Stunden vor einem mit Spannung erwarteten Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat die Wall Street niedriger eröffnet. Der Dow-Jones-Index <.DJI> der Standardwerte lag am Dienstag zur Eröffnung 0,4 Prozent tiefer auf 33.768 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 4104 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag kaum verändert bei 11.890 Punkte.

Von Powells Auftritt erhoffen Anleger sich Hinweise auf die künftige Zinspolitik der Fed. Der robuste Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag hatte für wieder aufgeflammte Zinsängste gesorgt und die Kurse nach unten getrieben. „Bevor die Fed eine Änderung ihrer Zinspolitik rechtfertigen kann, müssen sowohl der Arbeitsmarkt als auch die Inflation sich abkühlen“, sagte Finanzmarkt-Experte Russ Mould vom Brokerhaus AJ Bell.

Bei den Einzelwerten stiegen die Titel des Flugzeugbauers Boeing um 1,7 Prozent, nachdem er bekannt gab, dieses Jahr etwa 2000 Stellen streichen zu wollen. Zudem zogen die Aktien von Microsoft vor der erwarteten Ankündigung einer Milliarden-Investition in die Software ChatGPT um 1,4 Prozent an.

„Diese OpenAI-Investition, die sich wahrscheinlich im Bereich von zehn Milliarden Dollar bewegt, ist unserer Meinung nach ein Wendepunkt für Nadella & Co, da der ChatGPT-Bot eine der innovativsten KI-Technologien der Welt ist“, sagte Wedbush-Analyst Dan Ives. Experten zufolge könnte die Einbindung dieser Technologie durch Microsoft-Chef Satya Nadella in die Suchmaschine Bing die marktbeherrschende Stellung von Google in diesem Bereich gefährden.

Der weltweite Hype um die von Microsoft unterstützte Software ChatGPT trieb zudem die Kurse von Firmen an, die an ähnlichen auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Projekten arbeiten. In den USA schossen die Aktien des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu um 15 Prozent nach oben. Zuvor hatten bereits die in Hongkong gehandelten Baidu-Aktien rund 15 Prozent zugelegt, nachdem der Konzern angekündigt hatte, interne Tests eines ChatGPT-ähnlichen Projekts namens „Ernie Bot“ im März abschließen zu wollen.

Das chronische Defizit in der US-Handelsbilanz ist im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordhoch angestiegen. Die Importe übertrafen die Exporte um mehr als 948 Milliarden Dollar. Mit dem gigantischen Handelsdefizit zeigt sich, dass die USA volkswirtschaftlich über ihre Verhältnisse leben - also deutlich mehr konsumieren als produzieren. Diese Lücke füllen aber ausländische Kapitalimporte, da der Standort USA auch wegen der US-Leitwährung Dollar bei Anlegern sehr gefragt ist.

Blick auf weitere Einzelwerte

Dupont: Der US-Chemiekonzern erwartet einen Dämpfer durch eine schwächere Nachfrage aus der Unterhaltungselektronik- und Chipindustrie. Nach deutlichen Zuwächsen 2022 könnten Umsatz und Ergebnis deshalb in diesem Jahr zurückgehen. Die Aktie stieg um mehr als sechs Prozent.

Chegg: Die Aktien rutschten aufgrund schwacher Quartalszahlen mehr als 20 Prozent ab. Das Unternehmen für Bildungstechnologie gab eine Umsatzprognose für das erste Quartal und das gesamte Jahr ab, die unter den Erwartungen der Analysten lag. Chegg wies auf die Herausforderungen des Abonnentenwachstums und auf Bedenken hinsichtlich der Gesundheit der Gesamtwirtschaft hin.

Bed Bath & Beyond: Die Aktien brachen um 40 Prozent ein. Das angeschlagene US-Einrichtungshaus startet einen letzten Versuch, den drohenden Konkurs abzuwenden. Durch ein Angebot von Vorzugsaktien und Optionsscheinen will der Einzelhändler für Haushaltswaren eine Milliarde Dollar einsammeln. Falls die komplexe Transaktion nicht abgeschlossen werden könne, müsse Bed Bath & Beyond „wahrscheinlich Konkursschutz beantragen“.

Sollte das geplante Angebot erfolgreich sein, werde es eine Ausnahmegenehmigung für den kürzlichen Bankausfall erhalten. Die Kette war in den vergangenen Wochen mit einer Kreditrückzahlung in Verzug geraten.

Oak Street Health: Die Aktien schnellten um 30 Prozent nach oben. Laut Wall Street Journal steht CVS Health kurz vor einer Übernahme des Unternehmens für 10,5 Milliardenb Dollar. Die CVS-Aktien notierten kaum verändert.

Hertz: Die Aktien legten 6,8 Prozent zu. Das Unternehmen hatte die Erwartungen beim Gewinn pro Aktie und beim Umsatz übertroffen.

Zoominfo Technologies: Die Aktien fielen um mehr als sieben Prozent. Das Softwareunternehmen konnte zwar sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz zulegen, aber die Umsatzprognose für das erste Quartal und das Gesamtjahr enttäuschte.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%